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Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
13.10.2020
Lesedauer
10 Minuten
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Die Top-20-Kollektionen der Saison inmitten einer Sinnkrise

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
13.10.2020

Zeifellos war dies die sonderbarste Modesaison des letzten halben Jahrhunderts, in der sich Designer mitten in der Pandemie plötzlich die Frage nach dem Sinn ihres Berufs stellten. In Paris nennen die Franzosen dies "une remise en question", was grob übersetzt bedeutet, dass man seine eigene Existenz in Frage stellt. Die Antwort vieler – von Kreativdirektoren großer Marken bis hin zu jungen Start-ups – war eine Rückbesinnung auf die eigene Jugend und das, was sie ursprünglich dazu inspiriert hat, Designer zu werden.

Das Ergebnis waren einige sehr persönliche Kollektionen, die sich in zwei seltsam komplementäre Lager unterteilen lassen: romantischer Eskapismus und qualitativ hochwertige Kleidung, die nachhaltig gefertigt wurde. Für FashionNetwork.com gehören die folgenden Kollektionen – unabhängig davon, ob sie online, im Rahmen privater Präsentationen, über vorproduzierte Videos oder in klassischen Live-Veranstaltungen auf dem Laufsteg gezeigt wurden – zu den 20 Top-Kollektionen dieser Saison.


Christian Dior - Frühjahr/Sommer 2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula



Christian Dior: Feministische Mode in einer Kathedrale
Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri entschied sich dazu, ihr neuestes feministisches Modewerk für Christian Dior in einem als Kunstkathedrale gestalteten Zelt im Tuileriengarten zu präsentieren. Inspiration war Chiuris Begegnung mit Lucia Marcucci und das Projekt der Künstlerin "Vetrata di poesia visiva", was soviel bedeutet wie "Visuelle Poesie in Glasmalerei". Jedes einzelne Kirchenfenster in Diors sakralem Dekor erinnerte tatsächlich an Worte und Reflexionen über Frauen, sowie an Meisterwerke aus der Renaissance oder der modernen Kunst, die weibliche Figuren darstellen. Die kühnen neuen Looks – inklusive einiger Mäntel mit Ikat-Paisleymuster – waren dabei zugleich schmeichelnd als auch sinnlich. Elegante feministische Mode in ihrer privatsten und lebendigsten Form.
 
Koché: Kühner Widerstand in einem Pariser Park
Niemand vermischt athletische Sportswear mit französischer Straßen-Couture wie Christelle Kocher. Als Indie-Trendsetterin setzte sie ihre Live-Show im Buttes-Chaumont in Szene, einem fantastischen Pariser Park mit steilen Klippen. Begleitet wurden die Models von einem Quartett von Dudelsäcken, was dieser Kollektion, die sich wie eine Feier des Lebens nach der Dunkelheit des Lockdowns anfühlte, eine ganz besondere Pracht verlieh. Die Atmosphäre war selbst bei ständigem Nieselregen optimistisch. Präsentiert wurden Slip-Dresses in Streifen der Fußballmannschaft, Jeans-Negligékleider, sportliche BHs und Boxershorts mit Spitzenbesatz und wunderbare Kapuzencocktailkleider aus Paisley-Jacquard.

"Warum ich eine Modenschau veranstalte? Nun... Es ist eine Frage des Widerstands. Es ist eine Frage des Gefühls. Es geht darum, am Leben zu sein", fasste Kocher die Remise en Question zusammen, die das Leitmotiv dieser Saison war.
 
Coperni: Schlichter Chic auf dem Tour Montparnasse
Das französische Duo Coperni entwarf in dieser Saison eine ausgezeichnete Kollektion und inszenierte sie im strömenden Regen auf dem Dach des Tour Montparnasse. Diese umfasste 32 Looks und wurde von Edie Campbell in einem ganz in Weiß gehaltenen Ensemble aus kurzer Bomberjacke und Jodhpurhose eröffnet. Geformte Cocktailkleider, elegante architektonisch anmutende Anzüge und schulterfreie Hemden waren die Highlights dieser Kollektion. Nicht zu vergessen ein umwerfendes türkisfarbenes Outfit – bestehend aus Leggings, Windjacke mit Reißverschluss und passendem Tschador. Ein fantastischer Eröffnungs-Look für die Olympischen Spiele. Keine schlechte Art, Cathy Freeman zu feiern, die Aborigine und Baha'i-Gläubige, die mit Kopfbedeckung rannte, als sie in diesem Monat vor 20 Jahren in Sydney die 400-Meter-Goldmedaille gewann.


Simone Rocha - Frühjahr/Sommer 2021 - Womenswear - Londres



Simone Rocha: Jane Austen trifft auf Catherine de' Medici
Jane Austen traf auf Catherine de' Medici in der dramatischsten Kollektion der Londoner Saison. Hohe ätherische Romantik von Simone Rocha in ihrer besten Form, die ihre Kreationen in einer "Sharing Today"-Veranstaltung in den sozialen Medien für ein kleines Publikum aus Redakteuren, Käufern und Freunden in einer Galerie in Mayfair inszenierte. Zum Auftakt gab es göttliche Ballkleider, wobei Wolken aus Taft die Schultern der Models umhüllten. Es herrschte eine fast sakrale Atmosphäre, die durch die Farbpalette, die Rocha mit einem biblischen Verweis als "Bernstein, Gold und Myrrhe" beschrieb, noch verstärkt wurde.

Akris: Phosphoreszierender Minimalismus
Das innovativste Schweizer Modehaus verfolgte in dieser Saison einen neuartigen Ansatz, es gab weder eine Liveshow noch ein typisches Modevideo. Stattdessen bekamen wir das Werk eines unüblichen Dreigestirns zu sehen – der deutsche Minimal Art-Künstler Imi Knoebel lieferte die Inspiration für Kriemler, während der dänische Filmemacher Anton Corbijn diese Zusammenarbeit in einem Film kunstvoll festhielt. Das fünfminütige Video wurde in einem Studio in Düsseldorf gedreht, wobei einige der wichtigsten Werke Knoebels als Kulisse dienten, darunter beispielsweise "Raum 19". Kriemler nutzte auch Gemälde von Imi Knoebel aus den späten 90er-Jahren als Designs für Ledertaschen und fantastische Tunikakleider und lichtete phosphoreszierende Spitzen-Hosenanzüge und Trenchcoats vor seinen Skulpturen ab.
 

Erdem - Frühjahr/Sommer 2021 - Womenswear - London - © PixelFormula



Erdem and Emma
Es war eine betörende Video-Show in einem von Bäumen gesäumten Park, die sich auf Emma Hamiltons Dreiecksgeschichte mit ihrem Ehemann und Horatio Nelson im 18. Jahrhundert bezog. Präsentiert wurden Kleider im Directoire-Stil mit hoher Taille, edle Roben und einfache, leichte Hemden, die über die Schulter geworfen wurden. Lockeres Haar, Perlenohringe, Bänder und Schleifen rundeten diese neueste stilvolle Kollektion mit Hang zum Historismus des Designers Erdem Moralioglu ab.

Molly Goddard: Phygitaler Spaß
Molly präsentierte ihre knappe und sexy Kollektion mittels einer Phygital-Show, bei der die Models über einen ganz in Weiß gehaltenen Mini-Laufsteg schritten. Goddard hüllte Frauen in Unmengen von gefalteten und gerafften Stoffen – doch das Ergebnis war stets verführerisch. Ihre coolen, Instagram-würdigen Looks reichten von pinkfarbenen Babydoll-Kleidern über Schürzen, die über weiten Hosen getragen wurden, bis hin zu rockigen viktorianischen Femmes Fatales in leuchtenden Pop-Art-Farben. Kein Lockdown kann Goddards Lebensfreude bremsen.

Marrknull: Zwischen edgy und adelig
Ein windiger Steinbruch mit einer Reihe asiatischer Mädels, die sich auf einem Bergrücken verirrt zu schienen haben. Alle sahen aus, als hätten sie die ganze Nacht gefeiert. Voluminöse asymmetrische Blusen, Cocktailkleider aus gewachstem Lackleder, dekonstruierte Hosen – in einer überaus originell geschnittenen Kollektion. Als Unisex-Marke aus Peking, die von Wang Wei und Tim Shi gegründet wurde, geht es Marrknull darum, traditionelle chinesische Kleidung mit einer dekonstruierten Ästhetik neu zu interpretieren.
 
Marni: Kunsthandwerkliche Phantasie
Francesco Risso entwickelte eine Live-Concept-Show, die nicht wirklich gut ankam. In mehr als einem Dutzend Städten fimte er um die 20 Leute, die sich zum Teil an den seltsamsten Orten selbst stylten. Die eigentliche Kollektio war jedoch ziemlich magisch. Intensive und abstrakte Drucke, verschwommene Streifen, meisterhaft gewagte Grafiken und moderne Graffiti-Texte schmückten Trenchcoats, riesige Mäntel, asymmetrische Cocktailkleider und sportliche Tops.
 
Versace: Sea, sex and sun
Meer, Wind und Sturm auf dem Soundtrack – und eine atemberaubende Kulisse! Eine antike römische Ruine, Pompei in Mailand, mit Statuen von Herkules und Imperatoren, meterbreiten Medusenköpfen, umgestürzten korinthischen Kapitellen und einem Publikum von knapp hundert Personen, die auf kannelierten Mini-Säulen saßen. Die Models liefen über einen Sandboden und präsentierten eine der stärksten Donatella-Kollektionen aller Zeiten.

Für die Damen gab es entlang der Taille geschlitzte Hosen, aufreizende Blazer mit Seesternbroschen aus Kristall, wunderschöne grafische Blusen und Röcke, die bis knapp unterhalb des Knies reichten. Für die Herren Anzüge mit übergroßen Jacken, farbenfrohe Shirts mit Krawatten, weite Nadelstreifenhosen und bunte Windbreaker. Die Accessoires umfassten u.a. grobe mit goldenen Ketten verzierte Lackleder-Plateauschuhe sowie blaue und orangefarbene Satchels. Das Ganze endete mit exzellenten Clubbing-Outfits in einem großartigen neuen Muschel- und Meeresstrand-Print, den man etwa in Form von Leggings, kurzen Bomberjacken, Rapper-Shorts und Trainingsanzügen zu sehen bekam, ganz zu schweigen von den frechen kristallbesetzten BHs.


Yohji Yamamoto - Frühjahr/Sommer 2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula



Yohji Yamamoto: Meister des Drapierens
Diejenigen, die ein wahres Statement in Sachen Modekreation sehen wollten, besuchten die jüngste Show von Yohji Yamamoto. Aufgrund der Pandemie gab es an einem nassen Freitag eigentlich nur eine richtige Laufsteg-Show in der Pariser Modewoche. Yamamoto sorgte jedoch dafür, dass diese im riesigen vergoldeten Salle des Fêtes des Pariser Rathauses präsentierte Show großartig wurde. Nur wenige Menschen können so gut drapieren wie Yamamoto, der seine engelsgleichen Models in komplizierte Stücke aus Seide und feiner Wolle einhüllte.
 
Emporio Armani: Brücken schlagen
Giorgio Armani verzichtete während der Mailänder Modewoche auf jede physische Form der Präsentation, aber seine Videovorführung für Emporio Armani bot jede Menge Power. Armani nannte das Video "Building Dialogues" und drehte es in seinem Mailänder Hauptsitz – einer ehemaligen Nestlé-Schokoladenfabrik, die vom Meisterarchitekten Tadao Ando neu gestaltet wurde – und Armani/Silos, seinem Kunst- und Modeausstellungsraum auf der anderen Straßenseite.
 
Giorgios berühmte farblose Palette hat selten besser ausgesehen, wie hier vor den elegant strengen rationalistischen Gebäuden. Für kommenden Sommer sieht Armani die Damen in Emporios schwarz-weißen Lederjacken und -blousons mit Holstein-Print, perfekt geschnittenen schwarz-grauen Anzügen mit Kreidestreifen, Neckholder-Sommerkleidern und maskulinen Hosenanzügen.

Dries Van Noten: Agil wie Len Lye
Wie bei der Menswear-Sommersaison zeigte der belgische Designer ein kurzes Video. Dieses hatte zum Glück viel Pfiff. Unter dem Titel "Video" von Viviane Sassen zeigte es tanzende Models in einem Amsterdamer Studio, das mit Lichtprojektionen in einen Hipster-Club verwandelt wurde. Zu sehen waren Charlestonkleid, kastenförmige Offiziers-Looks und herrlich helle Fechthemden. Für die Herren gab es Camper-Shorts mit vielen metallischen Details und dünne Mesh-Oberteile.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung des neuseeländischen Künstlers und Filmemachers Len Lye, der mit Farbstoffen, Schablonen, Airbrushes, Filzstiften und sogar chirurgischen Instrumenten experimentierte, entwickelte Van Noten eine faszinierende Palette neuer psychedelischer Nuancen und Farbflecken – und kombinierte dabei auf clevere Weise Tailoring mit seinen Fähigkeiten als Meister des Prints.
 
Hermès: Qualität auf einem Berggipfel
Hermès zeigte ein puristisches Modestatement und eine Zelebrierung der französischen Liebe zum Spektakel. Es war eine der geschicktesten Inszenierungen im internationalen Laufstegprogramm. Enthüllt wurde die Kollektion im Innern des Tennis Club de Paris, der zu einem Berg umgewandelt wurde, dessen Ausläufer bis zur Decke des riesigen brutalistischen Betongebäudes reichten. Die Konstruktion aus weißem Gips war durchsetzt mit riesigen Fundamenten, auf denen Fotografien und Bilder der Künstlerin Claudia Wieser gezeigt wurden – Keramik-Ikonen, launische Götter und Bilder der aktuellen Kollektion.
 
Nadège Vanhee-Cybulskis Antwort auf die Pandemie war hochqualitativ und in sehr klaren Linien ausgedrückt, ohne überbordende Verzierungen und mit schnörkellosem Stil: ideale maskuline Blazer, minimalistische Fischerwesten und tiefsitzende Lederröcke, die so glatt waren, dass man das Gefühl hatte, sie seien aus Stahl. Aber auch elegante Staubmäntel, an der Seite geknotete Kleider und tolle Blousons aus zweischichtigem Kaschmir, die zum Anfassen schön waren. Nach dem Ausbruch der Pandemie fokussierte sich Vanhee-Cybulski auf reine Qualität – nachhaltige Mode, deren Qualität jahrelang Bestand hat.
 
Acne: Turrell in den Kuppeln des Grand Palais
Nie hätte der Autor dieses Beitrages gedacht, dass er Acne zu den 20 besten Shows der Welt zählen würde. Doch Jonny Johanssons neueste Kollektion für die schwedische Marke war zweifellos bedeutend. Die Hauptidee war das Zusammenspiel von Licht mit Kleidung und Kulturen, in Anlehnung an die Arbeit von James Turrell. Johansson entwickelte eine faszinierende Kollektion zeremonieller Kleidungsstücke: Wickelblusen mit Ärmeln, die weit über die Fingerspitzen hinausreichten, wunderbare Zopfmuster mit riesigen Jesuiten-Ärmeln, übergroße maskuline Baumwoll-Blazer – alles eingefangen in einem weichen und stimmungsvollem Licht.


Balmain - Frühjahr/Sommer 2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula



Balmain: Logomania in der virtuellen Frontrow
J.Lo, Penelope Cruz sowie eine Reihe von Redakteuren kamen in Paris zusammen – wenn auch nur virtuell – um die jüngste Balmain-Show zu bestaunen. Sie erschienen einzeln auf Flachdisplays, auf denen ihr Abbild von ihrem jeweiligen Zuhause oder Büro in Peking, Mailand, London oder New York aus übertragen wurde. So konnten sie, einige auch mit dem Hund auf dem Schoß, Olivier Rousteings logoüberflutete Frühjahr-/Sommerkollektion 2021 aus der Frontrow mitverfolgen. Zu sehen gab es Pagodenschulter-Smokings, aufregende Morgenmäntel und Femme-Fatale-Cocktailkleider für Frauen und Rock-Dandy-Blazer, Lounge-Anzüge und ausgezeichnete Smokingjacken für Herren.

Paco Rabanne wieder aktuell
Der Designer Julien Dossena inszenierte eine Reihe von Mini-Live-Shows im Espace Commines im Marais, dessen Inneres zu einem großen silbernen Zylinder umgebaut wurde. Der Soundtrack wurde unterbrochen von Hundegebell, hupenden Autos, Polizeisirenen und dem Geschrei von Fotografen draußen. Silberne Slip-Dresses mit Miedern und darunter Streifen aus Leopardenfell. Wunderschöne rosafarbene Negligés mit Spitzen-Oberteilen, die oftmals unter Redingotes oder ärmellosen Husarenjacken aus dem Raumfahrtzeitalter getragen wurden. Kurz gesagt: Dossena hat einer als retro Relikt betrachteten Marke neues Leben eingehaucht.

Miu Miu: Olympische Goldmedaillengewinner nach italienischem Makeover
Nachdem sie ihre Kreationen für Prada und ihr Debüt mit Raf Simons in Mailand gezeigt hatte, enthüllte Miuccia Prada 12 Tage später in Paris Miu Miu. Beide Kollektionen wurden online und auch in mehreren Städten präsentiert. Die Frage war zwangsläufig: Entwarf Miuccia eine bessere Kollektion, wenn sie allein oder mit Raf arbeitete? Ausgehend von dieser einen Saison ist der Gewinner auf jeden Fall Miu Miu – sexy, sportlich, athletischer Chic vom Feinsten. Jogginghosen, straffe Blousons, Miniröcke, schlanke Shorts und Leotards waren das Herzstück der Kollektion. Alles erinnerte an ostdeutsche Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele nach einem glamourösen italienischen Makeover.

Maison Margiela: Tango Parisien
Gallianos Inspiration: eine Reise in das Stadtviertel La Boca in Buenos Aires und die Entdeckung seiner ersten Tangobar. In einem Video von Nick Knight erinnerte der englische Couturier an eine "heruntergekommene Garage mit wilden Katzen, die in diesem privaten Tango-Club bei Mondschein herumliefen. Bevor ein Achtzigjähriger zu tanzen begann." Die tatsächliche Kleidung bestand aus locker sitzenden Anzügen im argentinischen Stil, gefütterten Trenchcoats, Pullovern unter Hosenträgern und Hosen mit gestreiftem Innenfutter. Frauen trugen blutrote Seidenkleider, die ideal zum Tanzen waren, und dekonstruierte Jacken und Trenchcoats mit Cut-Outs. Das 44-minütige Opus endete in einer Hochzeitstagsorgie unter strömendem Regen, fröhlich und enthusiastisch, wenn auch ein wenig zu selbstgefällig, war es dennoch ein bemerkenswertes Video und eine starke Kollektion.
 
Louis Vuitton: Gender Fluid Fashion für dynamische Wähler
Last but not least: Nicolas Ghesquière greift die langsam schwindende Geschlechtergrenze in seinen Entwürfen auf und lässt mit seiner Runway-Show die jüngste Paris Fashion Week kraftvoll ausklingen.

In dieser Saison blieb es auf der politischen Front ruhig, doch Nicolas Ghesquière sprach eine deutliche Sprache. Sein Eröffnungslook war ein weißes Sweatshirt mit dem Graffiti-Aufdruck "Vote". Andere Outfits überzeugten ebenfalls mit explosiven Street-Grafiken wie "Drive", "Hooks" und "Dunce" in aggressiven Farben. Viele kräftige Designs auf straffen Cocktailkleidern unter großartigen Spionage-Mänteln.

Wiederholt zeigte der Designer mit Bravour ausgeführte Schnitte – fantastische zweireihige Mantelkleider und die besten Hosen, die in dieser Saison zu sehen waren – aufgeblähte Herrenhosen mit Rüschenbesatz, kombiniert mit Offiziersjacken. Auch mit seiner Mischung aus Bomberjacke und Trenchcoat dürfte Nicolas Ghesquières einen großen Coup landen.

Im obersten Stockwerk des neuen Concept-Kaufhauses Samaritaine an der Seine kehrte Ghesquière zu seinen avantgardistischen Wurzeln zurück.

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