DPA
09.06.2022
Die Or Foundation und Shein legen Fonds für erweiterte Produzentenverantwortung auf
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09.06.2022
The Or Foundation, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in den USA und Ghana, die an der Schnittstelle von Umweltgerechtigkeit, Bildung und Modeentwicklung tätig ist, und der chinesische Online-Händler Shein haben eine mehrjährige Vereinbarung bekannt gegeben, die den Extended Producer Responsibility (EPR) Fund von Shein einführen wird. Der Fonds wird dazu beitragen, die Entwicklung und Umsetzung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsstrategien voranzutreiben, die sich auf Kleidung konzentrieren, welche in den globalen Secondhand-Handel gelangt ist und dort häufig als Abfall endet.
Die Vereinbarung zwischen der Or Foundation und dem Fast-Fashion-Riesen begründet eine jährliche Verpflichtung der Marke, die Abfallmanagement-Bemühungen in Gemeinden zu unterstützen, die stark von Textilabfällen betroffen sind. Die Vereinbarung ist Teil des neu angekündigten EPR-Fonds von Shein, für den das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren 50 Millionen USD bereitstellen wird. Die Mittel werden für globale Zwecke wie die Bewältigung der globalen Textilabfallbewirtschaftung und zur Förderung der Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft sowie allen anderen EPR-Verpflichtungen verwendet.
Liz Ricketts, Mitbegründerin und Leiterin der Or Foundation, erklärt: "Wir haben die Marken aufgefordert, die Rechnung zu bezahlen, die jenen Gemeinden zusteht, die ihren Abfall entsorgen. Das ist ein bedeutender Schritt in Richtung Rechenschaftspflicht. Was wir als wirklich revolutionär ansehen, ist das Eingeständnis von SHEIN, dass ihre Kleidung möglicherweise hier in Kantamanto landet, eine ganz simple Tatsache, die bisher keine andere große Modemarke zugeben wollte."
Adam Whinston, ESG-Leiter bei Shein, betonte: "SHEIN hat sich eine ehrgeizige Impact-Agenda gesetzt und wir freuen uns, mit der Or Foundation, dem ersten Empfänger des bahnbrechenden SHEIN-Fonds, gemeinsam den nächsten Schritt zu machen. Der Umgang mit Secondhand-Abfällen ist ein wichtiger Teil der Modewelt, der oft übersehen wird. Wir haben die Möglichkeit, in diesem Bereich etwas zu verändern, und wir freuen uns darauf, mit der Or Foundation an dieser ersten ihrer Art zu arbeiten."
Als erster Empfänger, der drei Jahre lang jährlich 5 Millionen USD aus dem Gesamtfonds erhält, wird die Or Foundation die Ressourcen nutzen, um ihr Mabilgu-Ausbildungsprogramm (Schwesternschaft) für junge Frauen zu erweitern, die Ballen von Secondhand-Kleidung auf dem Kopf tragen, außerdem zur Gründung von Gemeinschaftsunternehmen, die Textilabfälle in neue Produkte umwandeln, neuartige Faser-zu-Faser-Initiativen mit ghanaischen Textilherstellern zu erproben und den Kantamanto-Markt durch eine gemeinschaftsbasierte Vision aufzurüsten, um sicherzustellen, dass der weltgrößte Secondhand-Kleidermarkt ein sicherer und würdevoller Arbeitsplatz ist. Die Or Foundation wird außerdem einen Teil des ursprünglichen Zuschusses an verbündete Organisationen in Ghana verteilen. Shein wird mit der Or Foundation zusammenarbeiten, um weitere Empfänger in anderen Ländern zu bestimmen, die in diesem Jahr und in den kommenden Jahren von der Abfallproblematik im Zusammenhang mit Mode betroffen sind und sein werden.
Daniel Mawuli Quist, Vorstandsmitglied der Or Foundation, erklärt: "Dies ist ein stärkender Beitrag für die Or Foundation, und wir hoffen, dass er es auch für andere Organisationen auf der ganzen Welt sein wird. Wir dürfen den Wert nicht aus den Augen verlieren, den Kantamanto und ähnliche Gemeinschaften für die Bewegung in Richtung Zirkularität haben. Wir hoffen, dass andere Marken diesem Beispiel folgen und die Menschen in den Mittelpunkt stellen werden, die wirklich etwas bewirken."
Sowohl Shein als auch die Or Foundation haben sich verpflichtet, die Arbeit vor Ort zu unterstützen, um Kleidung im Umlauf zu halten, Abfall zu reduzieren und Orte zu reinigen und zu regenerieren, die von Textilabfällen betroffen sind. Anfang dieses Jahres hatte der Modehändler bekannt gegeben, weltweite Partnerschaften und Initiativen zur Wiederverwendung und zum Recycling von Produkten unterzeichnet zu haben.
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