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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
14.05.2019
Lesedauer
5 Minuten
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Diors weltoffener Tiepolo Ball greift das Thema der Biennale di Venezia auf

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
14.05.2019

Maria Grazia Chiuri gönnt sich keine Pause. Nur zwei Wochen nach der Enthüllung ihrer afrikanisch inspirierten Cruise Collection für Christian Dior in Marrakech entwarf sie die Kostüme für einen traumhaften Abend am Tiepolo Ball in Venedig. Dabei griff sie das Thema der offenen Grenzen und die allgemeine weltoffene Stimmung der Biennale auf.


Maria Grazia Chiuri umringt von Gästen, darunter Sienna Miller, Karlie Kloss,Monica Bellucci und Dasha Zhukova - Photo: Ellen Von Unwerth


Goldene Götter und Göttinnen, Julius Cäsar in mehrfacher Ausgabe, göttlich proportionierte Gräfinnen, vorzügliche Kurtisanen, Dandys mit riesigen und reich befiederten Kopfbedeckungen, eine gewaltige Kleopatra und unzählige himmlische Figuren – eine davon verbrachte den Abend auf einer hohen Leiter und fischte unter den VIPs und Stars nach einer silbernen Kugel. Karlie Kloss trug ein bedrucktes Korsettkleid und versteckte sich kokett hinter ihrem Fächer während Sienna Miller am Arm ihres jüngsten Begleiters, Lucas Zwirner in einem riesigen beigefarbenen Seidenumhang und einem schimmernden Bustierkleid auftauchte. Tilda Swinton war in einen seidenen Bouclé-Anzug gekleidet und Monica Belucci und Dasha Zhukova erschienen beide in blumigen Bustierkleidern und Mänteln. Natürlich alles von Dior.
 
Vor dem Palazzo stauten sich am Samstagabend die Riva Schnellboote, auf denen Gäste zum Event geleitet wurden, während die Tanztruppe Parolabianca auf einer Seitenterasse über dem Kanal performte. Drei der Künstler gingen auf Stelzen, um Chiuris exotische Prints mit mythologischen Tieren, Nachthimmeln, riesigen schwarz-weißen Schalentieren, galoppierenden Stieren und Renaissance-Admirälen besser zur Schau zu tragen. "Himmlische und überlieferte Reisen durch den Himmel", so Chiuri.


Eine Tanztruppe am Rande des Kanals- Photo: Virgile Guinard

 
"Ich denke, wir Italiener haben vergessen, dass wir eine Seefahrernation sind, die Venezianer ganz besonders. Dass sich unsere Ahnen in hunderten Ländern und Kulturen niedergelassen haben. Und dass wir in der ganzen Welt seit vielen Generationen eine Nation von Immigranten sind", sinnierte die Kreativdesignerin.

Passende Bilder für eine Biennale, an der zahlreiche Künstler offenere Grenzen forderten. Am Nachmittag ließ der australische Aborigines-Künstler Richard Bell einen Kahn durch Venedig schleppen, auf dem eine in Ketten gelegte Gefängnisattrappe die Politik seines Landes anprangerte, Meeres-Flüchtlinge abzuweisen. Im neuralgischen Biennale-Knotenpunkt Arsenale installierte der Schweizer Künstler Christoph Büchel die Barca Nostra, einen 20 Meter langen Fischkutter, bei dessen Untergang vor Lampedusa im Jahr 2015 rund 1000 Flüchtlinge ums Leben kamen.

Zu den Bildern der Ausgrenzung, der Ausgestoßenen und des Aufeinandertreffens der Kulturen in der zentralen internationalen Ausstellung zählten Soham Guptas Nachtbilder indischer Outsider auf Schutthalden in Kalkutta, Arthur Jafas Bürgerrecht-Filme und einige brillante autobiografische Collage-Gemälde der nigerianisch-stämmigen Künstlerin Njideka Akunyili Crosby, die heute in den USA wohnt. Die südafrikanische Fotografin Zanele Muholi fertigte ein Jahr lang jeden Tag ein Selbstporträt an, um auf Hassverbrechen und Homophobie in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Der venezolanische Pavillon blieb aufgrund der politischen Unruhen in Venezuela geschlossen.


Der Präsident und CEO von Christian Dior, Pietro Beccari, mit Elisabetta Beccari- Photo: Virgile Guinard


Am anderen Ende der Stadt fand der Tiepolo Ball im Palazzo Labia statt, der nicht zuletzt für Giambattista Tiepolo atemberaubende Wandmalereien berühmt ist. Besonders beeindruckend ist die Legende von Antonius und Kleopatra im zweistöckigen Ballsaal. Das opulente Dior-Event erinnerte an den Orientalischen Ball von 1951, der vom damaligen Besitzer, dem mexikanischen Edelmann Charles de Beistegui im selben Palast gegeben wurde, nachdem er das historische Bauwerk zu seiner ursprünglichen Pracht renoviert hatte. Die Veranstaltung, für die Salvador Dali und Christian Dior gemeinsam viele der Kostüme und Kleider der Gäste und Künstler entwarfen, ging als Ball des Jahrhunderts in die Annalen ein.

Der diesjährige Ball wurde organisiert, um Mittel für die Organisation Venetian Heritage zu sammeln, durch die bereits über 100 Restaurierungsprojekte finanziert wurden. Die Einrichtung feiert heuer ihr 20. Jubiläum. Vorsitzender der Non-Profit-Organisation ist der amerikanische Architekt Peter Marino, der mehr richtungsweisende Stores für Modehäuser – darunter Louis Vuitton, Chanel und natürlich auch Dior – entwarf als alle anderen noch lebenden Architekten.


Der Ball fand im Palazzo Labia in Venedig statt- Photo: Pierre Mouton


"Die Zeiten ändern sich. Beisteguis Ball war eine fabelhafte Veranstaltung für die Schönen und Reichen. Das hier ist auch ein fantastischer Ball, aber mit dem Ziel, Geld für alle unsere Projekte zu sammeln", freute sich Marino, der ein ganz in Schwarz gehaltenes Outfit trug, bestehend aus einer Renaissance-Jacke, Reithosen und Stiefeln. An einer Benefiz-Auktion in der Labia kamen insgesamt über EUR 400.000 für Venetian Heritage zusammen.

Für ihre Cruise Collection verwendete Maria Grazia Chiuri Werke und gemeinsame Projekte von marokkanischen Künstlern, Masai-Perlenschmuck, Waxstoffe aus der Elfenbeinküste und von zahlreichen Künstlern und Couturiers in ganz Afrika und darüber hinaus. Und auch für den Tiepolo Ball arbeitete sie mit vielen lokalen Ressourcen.

Die wunderschön gedeckten Tische in themenspezifischen Räumen – Dschungel, Sizilien und China – wurden mit ägyptischen Sphinxen, riesigen Straußeneiern, übergroßen Glaskandelabern, Keramikpapageien und maßgeschneiderten Tischdecken des legendären venezianischen Stoffherstellers und Malers Fortuny geschmückt. Die Gäste wurden mit Kaviar, Hummer und Garnelen verköstigt, darauf folgte ein vorzüglicher Wolfsbarsch, zubereitet vom Küchenchef des Sternerestaurants Quadri an der Piazza San Marco, Silvio Giavedoni.


Festtafel im Palast- Photo: Pierre Mouton


 
Für ihre Fantasiekostüme arbeitete die Kreativdesignerin auch mit den Seidenwebern Rubelli und Bevilacqua zusammen. Letztere sind nicht zuletzt für ihre Samt- und Soprarizzo-Damaste bekannt. Ihr Hauptsitz befindet sich auf dem gegenüberliegenden Ufer des Canale Grande. Ein halbes Dutzend Künstler der Parolabianca-Truppe performten, in schimmernde Seide gekleidet, auf Stelzen und endeten den Abend tanzend unter den manieristischen Fresken von Tiepaolo zu den Klängen von malischen Harfen und Geigen.

Schwindelerregend, prickelnd, aufreizend und provokativ wie alle guten Maskenbälle. Die Masken kleiden Unfreundlichkeit in Höflichkeit, denn wenn man jemanden nicht sprechen will, kann man einfach behaupten, man hätte ihn nicht wiedererkannt. Der Abend fühlte sich an wie das Set eines Fellini-Films, der ja schließlich auch Casanova gedreht hat.

"Monsieur Dior hat Venedig geliebt. So sind die Künstler, Kunsthandwerker und die Kunst Venedigs fester Bestandteil des Erbes von Dior. Ein weiterer Grund, weshalb ich es so genoss, für den Ball mit dem venezianischen Know-how zu arbeiten", so Maria Grazia Chiuri.

Als schöne Geste ließ Dior auf den Festtischen für alle Gäste einen Fächer platzieren, mit einem Credo von Monsieur Dior: "Les fêtes ont ceci de nécessaire qu’elles apportent de la joie" – "Feste sind insofern notwendig, als sie Freude bringen".
 

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