DPA
06.04.2020
Dolzer wagt den Neustart
DPA
06.04.2020
Trotz anhaltender Corona-Pandemie geht für die Dolzer Maßkonfektionäre GmbH, Schneeberg, Unterfranken der Blick 2020 dank erfolgreicher Sanierung, dem damit verbundenen Erhalt von mehr als 300 Arbeitsplätzen und spürbaren Fortschritten im operativen Geschäft nach vorne.
Der umfassende Neustart werde sukzessive erfolgen. Die wesentlichen Voraussetzungen für den künftigen Kurs seien bereits in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Sachwalter Christian Graf Brockdorff und dem neuen Mitgesellschafter, Michael H. Bork, geschaffen.
Finanzielle Stabilität sowie ein unternehmerischer Kompass seien dabei unabdingbare Faktoren – für einen nachhaltigen Erfolg bedarf es nach Überzeugung von Thomas Selkirk allerdings deutlich mehr, nämlich das richtige Gespür für die Wünsche der Kunden: "Der Zuspruch unserer Kunden ist außergewöhnlich hoch und unsere Belegschaft hat die vergangenen Monate mit vollem Engagement und ganzem Einsatz gemeistert! Für die Treue unserer Kunden möchte ich mich im Namen des Unternehmens herzlich bedanken – das ist für alle bei Dolzer Verpflichtung und Ansporn zugleich!"
Besonders vertrauensvoll verlief die Zusammenarbeit mit dem vom Sachwalter eingesetzten Sanierungsgeschäftsführer York Zieren, der von der Geschäftsführung eng in die operativen Weichenstellungen einbezogen wurde. Das am 1. Dezember eröffnete Verfahren konnte nach weniger als vier Monaten aufgehoben werden.
Damit steht Dolzer jetzt als Unternehmen vor einer organisatorischen Neuausrichtung: "Wir werden künftig weiterhin als Dolzer Maßkonfektionäre GmbH firmieren – in der 100%igen Tochter Dolzer Retail GmbH finden alle Mitarbeiter in unserer bundesweit 18 Filialen ihre Zukunft", sagte Selkirk. Angesichts der massiven Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind die Dolzer Filialen den gesetzlichen Vorschriften folgend derzeit geschlossen. Im tschechischen Breclav läuft die Produktion ohne Abstriche, so dass dort Bestandsaufträge ebenso reibungslos gefertigt werden wie Neubestellungen über den derzeit hoch frequentierten Online Shop. Zudem hat Dolzer am Unterfränkischen Firmensitz in Schneeberg einen telefonischen Beratungsservice für Nachbestellungen eingerichtet.
Ungeachtet der massiven Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Kampf gegen das Coronavirus sind die Eigentümer für den Jahresverlauf verhalten optimistisch, sofern die Filialen in absehbarer Zeit wieder öffnen dürfen. Michael Bork sieht viele Chancen für das Schneeberger Unternehmen, das seine Stärken über die nächsten Jahre wieder voll ausspielen soll: "Dolzer steht für den Stil der jeweiligen Zeit und ist bei Qualität, Passform und Preis führend. Die Kleidung wird absolut nachhaltig hergestellt, es gibt keine Lager mit Fertigware. Wir schaffen ein unverwechselbares Kleidungsstück, ein für jeden langjährig nutzbares Produkt aus den besten Stoffen, u.a. von bedeutenden italienischen und englischen Webern."
Die Fertigung in Breclav war nicht im Schutzschirmverfahren. Thomas Selkirk hatte sich vor der Schieflage des Unternehmens bereits Anfang 2018 aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Er trat im August 2019 wieder in die Geschäftsführung ein, um die die Sanierung von Dolzer gemeinsam mit dem erfahrenen Manager Andreas Hubert zu strukturieren und umzusetzen.
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