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11.01.2012
Douglas erwartet weniger Gewinn
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11.01.2012
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Douglas wird im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) wegen seiner schwächelnden Buchsparte Thalia weniger Gewinn erwirtschaften. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz der Online-Händler gehen den Sortimentsbuchhandlungen Kunden verloren. Wie Douglas am Mittwoch in Düsseldorf ankündigte, werden deshalb Restrukturierungen notwendig. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde im laufenden Jahr auf 200 bis 250 Millionen Euro zurück gehen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern ein Ergebnis von 292,9 Millionen Euro erzielt. Beim Umsatz erwartet Douglas eine "leichte Umsatzsteigerung" auf über 3,4 Milliarden Euro. An der Frankfurter Börse rutschte die Douglas-Aktie daraufhin deutlich ins Minus.
Der Handelskonzern, zu dem neben der Buchgruppe Thalia auch die Douglas-Parfümerien, die Christ-Juweliergeschäfte, die AppelrathCüpper-Modeh äuser und die Süßwarengeschäfte von Hussel gehören, hat bereits einen großen Teil seines Umsatzes in seinem ersten Geschäftsquartal erzielt, in das das wichtige Weihnachtsgeschäft fällt. Nach vorläufigen Berechnungen stieg der Umsatz von Oktober bis Dezember um 1,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Dabei konnte Douglas in Deutschland zulegen. Die Auslandsumsätze gingen hingegen erneut zurück. Detaillierte Zahlen soll es Anfang Februar geben.
"Die weiteren Auswirkungen der anhaltenden Euro-Schuldenkrise auf das Konsumklima in vielen europäischen Ländern lassen sich derzeit nur schwer abschätzen", sagte Douglas-Chef Henning Kreke. Die Prognosen hinsichtlich anhaltend niedriger Arbeitslosenzahlen bei leicht steigenden Löhnen und Gehältern sollten sich jedoch vor allem im wichtigen Heimatmarkt Deutschland positiv auf den Konsum auswirken. Im laufenden Jahr will der Konzern rund 120 Millionen Euro investieren, hauptsächlich in Neueröffnungen und Modernisierungen bestehender Läden sowie in den Auf- und Ausbau von Online-Shops.
Derzeit spürt der Konzern die Online-Konkurrenz besonders bei der Buchsparte Thalia. Zwar hat sich Douglas bereits den Online-Händler buch.de gesichert, dessen Umsätze auch kontinuierlich steigen. Allerdings bringt das Internetgeschäft niedrigere Margen, weswegen das Ergebnis von Thalia im vergangen Jahr ebenso wie der Umsatz in den bestehenden Filialen zurück ging.
Im Gesamtkonzern verfehlte Douglas seine Umsatzvorgaben im vergangenen Geschäftsjahr deshalb knapp. 2010/11 stiegen die Erlöse um 1,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Angepeilt hatte der Konzern ein Plus von bis zu vier Prozent. Beim Vorsteuerergebnis erreichte mit 138 Millionen Euro (+5%) seine Prognose. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 1,10 Euro je Aktie erhalten./she/tw
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