
Godfrey Deeny
02.03.2017
Dries Van Noten: Standing Ovations zum hundertsten Défilé

Godfrey Deeny
02.03.2017
Bei Dries Van Notens 100. Schau musste alles vom Besten sein: Die Super-Models von heute und gestern und die Kreationen aus drei Jahrzehnten, die er dem Publikum präsentierte.Caroline de Maigret glanzvoll in einem historischen Seidenmanmantel von Dries
In einer Zeit, in der die meisten Modehäuser zu einem großen internationalen Konzern gehören, ist Dries Van Noten eine Ausnahme. Er ist weiterhin selbständig und kommt auch allein ans Ziel. Nun feierte er sein 100. Défilé.
Zu seinem 50. Défilé hatte er 2004 rund 300 Journalisten und Käufer in eine leerstehende Fabrikhalle im Norden von Paris eingeladen. Jeder hatte seinen eigenen Ober und die Models flanierten zwischen den Tischen. 50 Schauen später präsentierte er ein Schaulaufen fast legendärer Supermodels : Nadja Auermann, Trish Goff, Michelle Hicks, Liya Kebede, Alek Wek et Erin O'Connor.
Natürlich hat er auch einige Models aus seiner belgischen Heimat eingeladen: Anna Oost, Elise Crombez und Guinevere von Seenus kamen aus Brüssel, das lokale Pariser It-Girl, Caroline de Maigret, brauchte nur ein Taxi.

Viele der Models waren auch die Stars der Schauen von Helmut Lang. So wie Amber Valletta, nun aufregend in einer Hose in der Farbe blutorange, in der tyschen überdimensionierten Silhouette von Van Noten geschnitten.
Für den Herbst 2017 spielt Dries Van Noten mit seinen Markenzeichen – er verzichtet auf große Volumen und spielt mit ethnischen Motiven , Sportswear und alten Aufdrucken aus seinem großen Archiv. So wie die Motive, die Superstar Carolyn Murphy trug, faszinierend gestylt mit Blumen-Drucken der 2014er Kollektion.
Zur Feier des Tages ließ Van Noten auf jeden Sitz der Zuschauer einen historischen Aufdruck legen. Alle waren aufgestickt oder gedruckt, mit geometrischen Formen in grellen Farben.

«Ich fühle mich extrem geehrt, heute dabei zu sein », schwärmte das Ex-Supermodel Amber Valletta, « aber wer wäre das nicht?“
Dries van Noten ist eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der Mode : Er schaltet nie Anzeigen in Hochglanzmagazinen. Er verkauft seinen Namen nicht für ein Parfum, auch wenn die Kosmetikkonzerne ihm die Türe einrennen. Trotzdem liefert er regelmäßig wunderbare Kollektionen ab und atemberaubende Défilés.
Am Mittwoch gab es dafür Standing Ovations – beileibe nicht das erste Mal während seiner 100 Schauen, aber bestimmt auch nicht das letzte Mal.
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