Godfrey Deeny
27.09.2018
Dries Van Notens coole Kombinationen
Godfrey Deeny
27.09.2018
Es stellte sich heraus, dass es Dries Van Noten, der an einem sonnigen Mittwochnachmittag in Paris eine wahrhaft gelungene Kollektion präsentierte, nicht geschadet hat, sein Unternehmen zurechtzurücken und die Mehrheitsanteile an Außenseiter zu verkaufen.
Er vermischte Sportmode mit High Fashion, wie für seinen Eröffnungs-Look – eine hochgekrempelte Hose aus Fallschirmseide mit alpinen Kletterschnur-Verschlüssen, gepaart mit schimmernden Zitronenpailletten, die wie seltenes Gefieder aussahen. Dieses Model trug einen aus Mikrofedern bestehenden Kopfputz, wie viele andere auch, was den Touch der modernen Raffinesse noch verstärkte.
Er kreuzte auch Workwear mit raffinierten Seidenstücken und mit echter Kühnheit, er kombinierte einen Hipster-Grande Dame-Abendmantel mit grafisch gestreiften, optisch asymmetrisch wirkenden Röcken und Sarongs. Sein atemberaubendster Look war aber vielleicht ein wie auf links gedrehter Trenchcoat, veredelt mit Klecksen und Strichen, in Eiergelb, Yves-Klein-Blau und Tintenschwarz.
Van Noten ist auch ein großer Kolorist. Auf die Gefahr hin, zu dick aufzutragen: Er ist vielleicht der sicherste Farbmischer seit Yves Saint Laurent. Nehme man nur mal seinen schlichtesten Look, ein maskuliner Lagerhallenarbeiter-Mantel aus dicker Baumwolle in perfektem Bitterorange-Ton, der ebenfalls mit Alpin-Kletterseilen und Knebelknöpfen zusammengebunden war. Und gerade als man dachte, es würde zu viel des Guten werden, schickte er den bestgeschnittenen Anzug der Saison über den Laufsteg, ein maskuliner Blazer, gepaart mit weiten, fließenden Hosen – träge und doch autoritativ.
"Weder eine Nostalgie für das Gestern, noch die Fixierung auf das Morgen", kommentierte Van Noten, der um ein Jahrzehnt jünger aussah als sein echtes Alter von 60 Jahren.
Wohl wegen ein wenig Gartenarbeit in seinem berühmten privaten Garten außerhalb von Antwerpen. Nein, ein paar sonnige Tage in seinem Haus an der Amalfi-Küste. Dort, wo die besten Zitronen in Europa wachsen.
In der ersten Reihe strahlte Marc Puig, CEO der Puig Group, die in diesem Frühjahr die Kontrolle über Van Notens Modehaus erlangte.
"Ob mir die Show gefallen hat? Na klar. Wir könnten nicht glücklicher mit Dries sein. Es ist eine großartige Investition und er ist ein großartiger Designer", sagte der CEO.
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