ESMH zeigt Haute Couture von Hanns Friedrichs

Von

Rüdiger Oberschür

Veröffentlicht am
01.01.2023

Hanns Friedrichs (1928-2012) gilt als einer der wichtigsten Modeschöpfer Deutschlands. Dennoch gehört er nicht zu den Namen, die einem einfallen, wenn man heute an Mode aus Deutschland denkt. Vielen Fashionistas ist er vielleicht schon gar kein Begriff mehr. Eine Ausstellung im Hagener Emil Schumacher Museum (ESMH) rückt Friedrichs Schaffen nun in den Mittelpunkt. Der Titel trägt das Arbeitscredo Friedrichs: "Ich mache keine Mode, ich ziehe Frauen an".

Die von Petra Holtmann und Rouven Lotz im Emil Schumacher Museum kuratierte Ausstellung zeigt noch bis zum 13. März eine repräsentative Auswahl von Kostümen, Kleidern, festlicher Abendgarderobe bis hin zu Brautkleidern aus Privatbesitz. Mit rund 100 Modellen aus mehr als fünf Jahrzehnten bietet die Schau auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche – dank der Unterstützung ehemaliger Mitarbeiterinnen und zahlreicher Kundinnen – erstmals einen repräsentativen Überblick seines Werkes.

In zweimal jährlich stattfindenden Modeschauen bot Hanns Friedrichs seinen Kundinnen, die zu einem großen Teil der westdeutschen Geschäfts- und Finanzwelt angehörten, Modelle, mit denen diese bei jedem Anlass gegenüber Haute Couture-Modellen der Pariser Modehäuser bestehen konnten, heißt es seitens des ESMH.

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Schon 1949 eröffnete der "Dior vom Rhein", wie er oft genannt wurde, sein Modellhaus in Hagen und bereits ab 1950 unterhielt er ein weiteres Atelier in Düsseldorf. Er kreierte in seinen Ateliers mit bis zu 60 Mitarbeiterinnen extravagante Modelle, die zu einem nicht geringen Teil Unikate blieben. Seine Entwürfe fanden Anklang bei selbstbewussten Frauen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzwelt. Friedrichs habe es verstanden, sie mit seiner Schneiderkunst, Eleganz, vor allem aber mit seinem titelstiftenden Motto, Frauen lediglich anzuziehen, immer wieder aufs Neue gewinnen können, heißt es seitens der Ausstellungsmacher.

Die Ausstellung wird durch einen umfangreichen Katalog, der im Ardenkuverlag erscheint, mit zahlreichen Neuaufnahmen von Friedrichs Entwürfen ergänzt. (Hardcover, 184 Seiten, rd. 220 Abbildungen, 30,- Euro, ISBN 978-3-942184-74-8).  www.esmh.de.