Melanie Muller
01.03.2017
Ecco ohne Andreas Wortmann – so geht es 2017 weiter
Melanie Muller
01.03.2017
Andreas Wortmann verlässt den im dänischen Bredebro ansässigen Schuhhersteller Ecco nach insgesamt 15 Jahren. Der 52-Jährige war seit zehn Jahren als Executive Vice President Brands and Products im Vorstand und möchte sich neuen Aufgaben widmen.
Auf der Unternehmenswebseite ist sein Profil sofort gelöscht worden. Das passt eigentlich so gar nicht zu den bedauernden Worten, mit denen Karsten Borch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, den Verlust des ehemaligen Executive Vice President Brands and Products im Ecco-Vorstand bedauert. „Wortmann war bei uns 15 Jahre – das ist eine Erfolgsgeschichte, die er jetzt leider beendet hat. Wir gehen allerdings voran und starten die Suche nach einem Nachfolger, die nicht einfach wird ...“, sagt Borch und weißt darauf hin, dass Wortmann weiterhin für einen reibungslosen Übergang zur Verfügung steht.
Wortmanns Kündigung ist die nächste große Veränderung in einem Jahr für das Unternehmen. Erst im Mai hatte CEO Dieter Kasprzak, der mit der Tochter von Firmengründer Karl Toosbuy verheiratetet ist, seinen Rückzug vom Tagesgeschäft mit Wechsel in den Aufsichtsrat angekündigt. Dort will er sich künftig mehr um Design und Produktentwicklung kümmern. Wohin es Wortmann nach Ecco treibt, ist bisher unbekannt, doch man geht davon aus, dass es bereits neue Aufgaben gibt.
Bei Ecco berät man nun wie es weiter geht und mit wem man die Lücke, die Wortmann hinterlässt, schließen kann. Wortmann hatte drei Kernbereiche zu verantworten: Produkt, Marketing und Beschaffung. Diese Aufgaben werden jetzt auf den restlichen Vorstand verteilt. Finanzchef Steen Borgholm, der Kasprzak als geschäftsführenden Direktor ablösen soll, wird den Bereich Beschaffung erst einmal von Wortmann interimsweise übernehmen. Produktchef Panos Mytaros übernimmt den Bereich Produkt und Michel Krol, Global Sales, wird das Marketing übergangsweise leiten.
Parallel fokussiert sich Ecco auf die Meilensteine des kommenden Jahres: Die Weiterentwicklung des E-Commerce’ und stationären Handel, um daraus eine ausgewogene Omnichannel Strategie umzusetzen. „Der wichtigste Punkt für 2017 wird das E-Commerce Management, Logistik und die Weiterentwicklung des personalisierten und differenzierten Kunden-Services, um konkurrenzfähig zu bleiben“, so Borch.
Dem Innovationsdruck ist man nicht alleine bei Ecco ausgesetzt. Denn die Käufer von Mode erwarten weltweit am Point of Sale, im Web, mobil und auf anderen Social Media Kanälen einen maximalen und durchgängigen Service. Hier steht das Unternehmen aus Bredebro stellvertretend für viele andere Marken.
Die Schuhmanufaktur Ecco wurde 1963 gegründet. Der Familienbetrieb setzte 2015 nach eigenen Angaben etwa 1,3 Milliarden Euro um, weltweit beschäftigt die Firma mehr als 19.000 Mitarbeiter. Sie sind weltweit in 3.300 Shops und über 14.000 Verkaufsstellen in 87 Ländern präsent – in Deutschland gibt es derzeit 65 Läden. Der Geschäftsbericht 2016 wird um den 15. März veröffentlicht.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.