Reuters
Aline Bonnefoy
06.02.2019
Einkaufsmüdes Deutschland belastete EU-Einzelhandel im Dezember
Reuters
Aline Bonnefoy
06.02.2019
Der Einzelhandelsumsatz in der Euro-Zone fiel im Dezember aufgrund sinkender Nonfood- und Onlineausgaben. In Deutschland wurde der stärkste Rückgang seit 11 Jahren verzeichnet.
Das europäische Statistikamt Eurostat erklärte am Dienstag, dass der Einzelhandelsumsatz in den 19 Ländern der Eurozone im Dezember gegenüber dem Vergleichsmonat um 1,6 Prozent zurückgegangen sei. Der Wert deckt sich mit den durchschnittlichen Prognosen des Reuter-Konsens. Im Jahresvergleich stieg der Einzelhandelsumsatz um 0,8 Prozent.
Der Dezember-Rückgang machte den 0,8-prozentigen Anstieg im Oktober und November 2018 zu Nichte und verstärkte den Eindruck einer Verlangsamung der Wirtschaft gegen das Jahresende.
Vergangene Woche berichtete Eurostat, dass die Wirtschaft der Eurozone in den letzten drei Monaten des Jahres im Quartalsvergleich lediglich um 0,2 Prozent gewachsen sei, und mit dem Wert des dritten Quartals übereinstimme – als die Wirtschaft auf dem tiefsten Punkt seit vier Jahren lag.
Auch die Konjunkturerwartungen fielen in der Eurozone im Januar auf den tiefsten Wert der vergangenen zwei Jahre, wobei der stärkste Rückgang bei den Einzelhandelsmanagern zu beobachten war.
Laut den am Dienstag veröffentlichten Daten fielen die Ausgaben für Nonfood-Artikel im Vergleich zum November um 2,7 Prozent, elektronische Geräte und Möbel verbuchten ein Minus von 2,1 Prozent, Textilien und Bekleidungsartikel verloren 2,9 Prozent und im Versand- und Internethandel ergab sich ein Rückgang um 6,1 Prozent.
Den stärksten Einbruch verzeichnete mit Abstand Deutschland: Der Einzelhandelsumsatz sank im Monatsvergleich um 4,3 Prozent. Das Statistische Bundesamt erklärte den Rückgang mit einem starken Novemberumsatz, der durch frühe Weihnachtseinkäufe und Rabatttage wie den Black Friday getragen worden sei.
In der zweitgrößten Wirtschaft der Eurozone, Frankreich, sank der Einzelhandelsumsatz lediglich um 0,1 Prozent. In Österreich, Irland und Portugal wurde ein Anstieg verzeichnet.
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