Einzelhandel und Vermieter einigen sich auf Richtlinien zum Mietnachlass

Der Handelsverband Deutschland und der Zentrale Immobilien Ausschuss kündigten am Mittwoch Richtlinien an, die eine 50%ige Kürzung der Mietzahlungen während der Zeit vorsehen, in der die Geschäfte wegen des Coronavirus geschlossen werden mussten, sowie eine geringere Kürzung für die nächsten drei Monate.

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) und der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft (ZIA) teilten mit, sie haben den Richtlinien zugestimmt, da viele Einzelhändler nicht überleben könnten, wenn die Vermieter Mietverträge ohne Rücksicht auf die Krise durchsetzen würden.

"Handel und Immobilienwirtschaft haben ein gemeinsames Interesse an zukunftsfähigen Innenstädten.", sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einer Erklärung und fügte hinzu, man brauche schnelle Hilfe statt langer Gerichtsverfahren zur Durchsetzung von Verträgen.

Werbung

Sanktjohanser sagte gegenüber Journalisten, dass der Kundenverkehr und die Umsätze für den Non-Food-Einzelhandel immer noch viel geringer seien als üblich, und warnte davor, dass dies für ein Drittel von ihnen das Aus bedeuten könnte.

Die meisten Non-Food-Läden in Deutschland waren von Mitte März bis Ende April geschlossen und konnten im Mai allmählich wieder eröffnet werden.

ZIA-Präsident Andreas Mattner ermutigte die Einzelhändler und ihre Vermieter, miteinander zu sprechen, um Vereinbarungen zu treffen, die der Branche helfen, wieder auf die Beine zu kommen. "Wir haben beide ein Interesse daran, vorhandene Rechtsunsicherheiten kurzfristig, einvernehmlich und außergerichtlich zu beseitigen.", sagte er.