Die Elégance GmbH gibt den eigenen stationären Handel auf und wird in den nächsten Monaten ihre zwölf Filialen schließen, das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Grund für den Rückzug aus dem Filialgeschäft ist, dass dieser Vertriebskanal in den letzten Jahren defizitär gewirtschaftet hat. Über Franchise, Großhandel und Lizenzgeschäft bleibt die Marke Elégance national wie international aber weiter im Einzelhandel präsent. Dieses Geschäft ist profitabel und soll gezielt ausgebaut werden, heißt es aus Aachen. Zukünftig will sich das auf Prêt-à-porter Kollektionen ausgerichtete Unternehmen allerdings auch stärker auf das Kerngeschäft, den Distanz-handel via Internet und Katalog, konzentrieren. Insbesondere im Bereich eCommerce sieht das Traditionsunternehmen aus Aachen große Wachstumschancen, insbesondere wenn es gelingt, das Kataloggeschäft zukünftig noch enger mit dem Onlinegeschäft zu verknüpfen. Bereits heute ist der Onlineshop für über 40% der Neukundengewinnung und 30% der Versandumsätze verantwortlich.

Umzug nach Düsseldorf

Mit Aufgabe der Filialen werden43 der 314 Mitarbeiter entlassen. Auch im Mutterhaus in Aachen sollen 52 Arbeitsplätze gestrichen werden. Verhandlungen mit dem Betriebsrat für einen Sozialplan und Interessenausgleich sollen ab sofort beginnen.Außerdem wird die Kreativabteilung mit rund 80 Mitarbeitern aus Marketing und Produktentwicklung nach Düsseldorf ziehen. Aus der rheinischen Modemetropole erhoffe man sich neue Impulse, um das Profil der Marke Elégance zu schärfen. Der Umzug ist für Mitte nächsten Jahres geplant. Die Bereiche Logistik und Kundenservice sollen hingegen in Aachen bleiben.
Die strukturellen Änderungen kommen nicht von ungefähr: Ende des letzten Jahres hatte der US-amerikanische Private Equity Investor Carlyle Group den Womenswear-Anbieter aus Aachen zusammen mit fünf anderen Spezialversendern aus dem Portfolio der Primondo Speciality Group (PSG), einer Tochter des insolventen Arcandor-Konzerns, übernommen.

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Foto: Elégance