Ermenegildo Zegna übernimmt den italienischen Stoffproduzenten Dondi
Am Dienstag, 9. Juli, eröffnete in Mailand die Stoffmesse Milano Unica ihre Türen. Diesen Zeitpunkt wählte Ermenegildo Zegna für die Ankündigung einer für die Branche bedeutenden Übernahme. Der im Textil- und Menswearbereich tätige italienische Luxuskonzern erwirbt eine Beteiligung von 65 Prozent am Kapital der Gruppo Dondi. Das italienische Unternehmen hat sich auf die Produktion hochwertiger Jersey-Stoffe für Damen und Herren konzentriert, die zu 100 Prozent in Italien hergestellt werden. Der genaue Übernahmebetrag wurde nicht bekanntgegeben.
Das Unternehmen mit Sitz in Fossoli, unweit von Carpi im mittelitalienischen Modena sagt von sich, es zähle "zu den führenden Herstellern von Strickstoffen Made in Italy", wobei der Produktionsprozess "vollständig in unseren eigenen Werken" abläuft, vom Design der Stoffe bis zum Vertrieb. Seit über 40 Jahren beliefert Dondi die größten Marken und Kreativdirektoren der Luxusbranche, darunter auch die Zegna-Gruppe. Das Unternehmen ist im Binnen- und internationalen Markt tätig, insbesondere in den USA, Frankreich, Deutschland, Japan, Südkorea, Großbritannien, der Türkei und in den Schwellenländern.
Bei seiner Gründung Anfang der 1970er Jahre hieß das Unternehmen noch Dondi Jersey und wurde von Edda und Lauro Dondi geführt. In den 1980er Jahren übergaben sie die Führung des Familienunternehmens an ihre Kinder Stefano Dondi und Lorella sowie deren Ehemann Guido Capelli. Beide sehen in Ermenegildo Zegna den "idealen Partner für die natürliche Fortsetzung unserer Unternehmensgeschichte".
Das mit Zegna getroffene Übereinkommen hält fest, dass die Familie Dondi/Capelli eine Beteiligung von 35 Prozent am Kapital behält und sich weiterhin um die Führung und die kreative Leitung des Unternehmens kümmert.
Mit diesem Schritt wiederholt der Luxuskonzern das Übernahmekonzept, das er bereits mit dem Weber Bonotto testen konnte. 2016 kaufte Zegna 60 Prozent der Anteile an Bonotto und überließ der Gründerfamilie eine Minderheitsbeteiligung sowie die kreative Leitung und die Geschäftsführung. Dadurch kann das italienische Know-how im Textilbereich bewahrt werden, während Zegna seine Produktionskette fest im Griff hat.
"Es handelt sich um eine Investition, mit der die immer direktere Kontrolle über die textile Wertschöpfungskette gestärkt werden soll. Diese kennzeichnet sich durch diversifizierte Produktionen und eine konsequente Herstellung in Italien", so der CEO, Ermenegildo Zegna. Im Portfolio der Gruppo Zegna befinden sich bereits die Tessitura di Novara und die Lanerie Agnona.
Im vergangenen Jahr übernahm die piemontesische Marke, die 2018 EUR 1,159 Milliarden Umsatz und EUR 34 Millionen Gewinn erzielte (+4 Prozent), auch die Prêt-à-porter Luxus-Marke Thom Browne.
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