AFP
Felicia Enderes
09.07.2021
Fabrikbrand in Bangladesch: drei Tote, 30 Verletzte
AFP
Felicia Enderes
09.07.2021
Bei einem Feuer, das in einer Fabrik in Bangladesch ausbrach, starben nach Angaben der Polizei am Freitag mindestens drei Menschen und etwa 30 wurden verletzt.
Unklar ist bislang, wie viele Menschen sich in dem brennenden Gebäude befanden. Familien, die sich in der Nähe versammelt hatten, befürchten jedoch eine weitaus höhere Zahl von Todesopfern.
Die Polizei und Zeugen berichteten, dass das Feuer am Donnerstag gegen 17 Uhr (11.00 Uhr GMT) in der Hashem Food and Beverage Fabrik ausbrach und am Freitagmorgen noch immer wütete. Die Fabrik befindet sich in einem sechsstöckigen Gebäude in Rupganj, einer Industriestadt nahe Dhaka.
"Drei Menschen starben, nachdem sie schwere Verbrennungen erlitten hatten", teilte der Chef der regionalen Polizei, Jayedul Alam, der Nachrichtenagentur AFP mit.
Mindestens 30 weitere Personen wurden verletzt, darunter einige, die aus den Fenstern höherer Stockwerke gesprungen waren, als sich die Flammen schnell ausbreiteten, sagte Polizeiinspektor Sheikh Kabirul Islam.
Die Polizei hatte zunächst Dutzende von Arbeitern als vermisst gemeldet, bevor sie ihre Angabe zurückzog und zugab, dass sie nicht wisse, wie viele Menschen vermisst würden.
Die Feuerwehr rettete 25 Personen vom Dach des Gebäudes, konnte aber das Ausmaß nicht näher bestimmen. "Sobald das Feuer eingedämmt ist, werden wir eine Suchaktion nach Überlebenden im Inneren starten", so Debashish Bardhan, ein Sprecher der Feuerwehr.
Mohammad Saiful, ein Arbeiter, der den Flammen entkam, sagte, dass sich in der Fabrik Dutzende von Arbeitern befanden. "Im dritten Stock waren die Türen des Treppenhauses geschlossen. Die Kollegen sagen, es waren 48 Personen drinnen. Ich weiß nicht, was mit ihnen passiert ist", sagte er.
Mamun, ein weiterer Arbeiter, berichtete, dass er und 13 andere auf das Dach rannten, als das Feuer im Erdgeschoss ausbrach und das gesamte Gebäude mit dichtem schwarzen Rauch füllte. "Die Feuerwehrleute haben uns mit einem Seil heruntergeholt".
Brände und Gebäudeeinstürze sind in dem armen südasiatischen Land Bangladesch, insbesondere in der großen Textilindustrie, keine Seltenheit, da Sicherheitsmaßnahmen und -standards häufig nicht eingehalten werden.
Mindestens 70 Menschen waren im Februar 2019 bei einem Großbrand in einem Wohnhaus in Dhaka ums Leben gekommen, in dem illegal Chemikalien gelagert worden waren.
Im April 2013 stürzte die Bekleidungsfabrik Rana Plaza wie ein Kartenhaus ein und tötete mindestens 1.138 Arbeiter. Die Tragödie erregte weltweites Aufsehen.
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