Farfetch: Gebremstes Wachstum im zweiten Quartal
Wenige Stunden nach der Verkündung ihrer Beteiligung an Yoox Net-a-Porter am 24. August veröffentlichte die Modegruppe Farfetch ihre Quartalsergebnisse. Im zweiten Quartal (Stichtag: Ende Juni) konnte das Unternehmen seinen Umsatz durch eine Umstrukturierung des Angebots stabilisieren.
Über das Portal wurden im Berichtszeitraum Produkte im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar verkauft, ein Anstieg um 1,3 Prozent bzw. währungsbereinigt um 7,6 Prozent. Der Umsatz verbesserte sich um 10,7 Prozent bzw. währungsbereinigt um 20,7 Prozent auf USD 579,3 Millionen. Die Marge betrug in den drei Monaten 46,2 Prozent, doch belief sich der Verlust auf USD 24,2 Millionen.
"Wir bewegen uns geschickt in einem sehr unbeständigen makroökonomischen Umfeld und verbuchen weiterhin ein Wachstum, nach den vergangenen drei Jahren, die für Farfetch besonders erfolgreich waren. In diesem Zeitraum konnten wir die Geschäftstätigkeit gemessen am Verkaufsvolumen verdoppeln”, freute sich Geschäftsführer José Neves.
"Dies stimmt mich sehr optimistisch für 2023. Im kommenden Jahr stellen wir unsere Geschäftstätigkeit in Russland ein und rechnen damit, dass sich China zu einem starken Rückenwind für uns entwickelt. Weiter denken wir, dass die Verträge, die wir im laufenden Jahr mit Reebok, Neiman Marcus Group und Salvatore Ferragamo abgeschlossen haben, Früchte tragen werden", betonte der Geschäftsführer, der auch auf die laufende Rationalisierungsstrategie verwies.
Das Unternehmen blickt auf ein Quartal zurück, das finanziell von der Übernahme von Browns geprägt war, aber auch vom Launch von F90 mit Gucci und der Entwicklung der Partnerschaften mit Chanel, Harrods, Alibaba (per Joint-Venture), Richemont und Kering. Zuletzt unterzeichnete Farfetch Abkommen mit Neiman Marcus und Salvatore Ferragamo. Die Annäherung an YNAP wird als Konkretisierung der langfristigen Vision des Unternehmens gesehen.
Bereits das erste Quartal des Geschäftsjahrs fiel für Farfetch durchwachsen aus, mit einer Stabilisierung des Geschäftsvolumens und des Umsatzes, doch mit Verlusten. Dies steht im klaren Gegensatz zum Geschäftsjahr 2021, als das Unternehmen mit einem Bruttowert der verkauften Produkte von USD 4,2 Milliarden im Vergleich zu 2020 einen Anstieg um 33 Prozent bzw. um 98 Prozent (2019) verzeichnete und alle Rekorde brach. Das Ergebnis verbesserte sich 2021 um 35 Prozent auf EUR 2,3 Milliarden und das Bruttoergebnis auf USD 1,01 Milliarden. Das EBITDA belief sich auf USD 1,6 Millionen.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Farfetch mit einem ausgewogenen angepassten EBITDA sowie einem Wachstum des über das Portal umgesetzten Warenwerts zwischen 0 und 5 Prozent. Dabei stützt sich das Unternehmen auf die neu eingeführte Vollpreis-Politik, wobei Preisnachlässe Schritt für Schritt aus dem Angebot verschwinden sollen.
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