Farfetch erwirbt Off-White, Palm Angels und Heron Preston
Zu Beginn des Jahres 2019 kam es zu Spekulationen über die Zukunft der New Guards Group. In Mailand, wie auch in Paris, wurde vermutet, dass die junge Gruppe, die hinter Virgil Ablohs Label Off-White steckt, nach Finanzpartnern sucht.

Als potenzielle Investoren für das 2016 von Davide de Giglio, Claudio Antonioli und Marcelo Burlon gegründete Unternehmen wurden die Namen der größten Luxus- und Modegruppen (insbesondere LVMH) genannt.
Am Ende war es aber ein Außenstehender, der alle überraschte: die E-Commerce-Plattform Farfetch. José Neves, Leiter des Unternehmens, das Ende 2018 an die Börse ging, gab am 8. August bekannt, dass er 100 % der Muttergesellschaft von Off-White, Palm Angels, Marcelo Burlon County of Milan, Heron Preston, Alanui, Unravel Project und Kirin Peggy Gou übernehmen werde. Für insgesamt 675 Millionen US-Dollar (603 Millionen Euro). Die Akquisition, die voraussichtlich im dritten Quartal 2019 abgeschlossen sein wird, wird in Barmitteln und in Farfetch-Aktien erfolgen.
Die NGG, die durchschnittlich 75 % der Anteile der Labels besitzt, hat sich innerhalb weniger Saisons darauf spezialisiert, junge Multitalente (sehr oft DJs) in das Zentrum der Modeszene zu rücken.
Dies ist einer der Gründe, warum Farfetch eine solche Investition tätigt. "Die Ergänzung um das Markenportfolio der New Guards Group bringt eine kreative und industrielle Dimension in unsere aktuellen Lösungen ein, die es uns in Kombination mit unserer Gemeinschaft von mehr als 650 Geschäften ermöglicht, sowohl neue als auch bestehende Namen in der Luxusindustrie zu stärken und zu fördern, um die Marken der Zukunft aufzubauen", sagte José Neves in einer Erklärung.
Die New Guards Group erzielte im Geschäftsjahr zum 30. April einen Umsatz von 345 Millionen US-Dollar, wovon 95 % im Großhandel erzielt wurden, und einen Gewinn vor Steuern von 95 Millionen US-Dollar. Davide de Giglio bleibt der General Manager der Organisation.
Farfetch scheint ein starkes Entwicklungspotenzial im Direktvertrieb zu sehen, insbesondere mit neuen Konzessionen auf seinem Marktplatz für die NGG-Marken.
Nach mehreren Investitionen in technische Lösungen sowie in den Bereich Secondhand mit Stadium Goods, wagt Farfetch somit den Sprung zum Markeninhaber.
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