Lisa Sievers
19.01.2016
Frauen kaufen vermehrt Sportbekleidung
Lisa Sievers
19.01.2016
Der Wert des deutschen Sportartikelmarkts ist 2015 um 3 Prozent im Vergleich zu 2014 auf 13,4 Milliarden Euro gewachsen, so eine Studie der NPD Group.
Es waren vor allem die weiblichen Käufer, die 2015 verstärkt Sportfreizeitprodukte gekauft haben. Konsumentinnen älter als 14 Jahre entsprechen nun 39% des kombinierten Sportbekleidungs- und Sportschuhmarkts und waren für 69% des gesamten Wachstums im Jahr 2015 verantwortlich.
Aber nur ein Viertel des Wachstums bei Frauen kommt von Frauen, die mindestens einmal wöchentlich damit Sport treiben, der Großteil ist getrieben von Freizeitnutzung.
Neben weiblichen Käufern ist auch der Sportschuhmarkt – mit +6% Umsatzwachstum im Vergleich zu 2014 – ein wichtiger Wachstumstreiber im deutschen Markt. Deutsche Konsumenten legen Wert auf Produktqualität und technische Produkte. Daher liegt der durchschnittliche Verkaufspreis im deutschen Sportschuhmarkt mit 59 Euro rund 40% über dem der anderen großen westeuropäischen Märkte.
Running und Sportstyle inkl. Skateboard haben den Sportschuhmarkt in den vergangenen Jahren als verlässliche Größen zu hohen Wachstumsraten verholfen.
Running verliert nun etwas an Schwung – gerade in der Freizeitnutzung der Laufschuhe. Die Nachfrage nach Schuhen, die zum Laufen gekauft werden, nimmt allerdings mit +7% weiter zu.
Sportstyle inklusive Skate fängt das schwächelnde Wachstum auch mit vom Running inspirierten Sneakers auf und ist die am stärksten wachsende Kategorie im deutschen Sportschuhmarkt.
Mit einem Anteil von 43% des Umsatzes ist Sportstyle auch die größte Kategorie und steht für 75% des Wachstums im Sportschuhmarkt.
Mit einem Wachstum von +11% entspricht Online (über alle Kanäle) mittlerweile einem Drittel des Sportbekleidungsmarktes. Online nimmt damit einen signifikanten Teil im Handelsumfeld ein und macht gegenüber dem stationären Handel deutlich an Boden gut. I
m Jahr 2015 konnten gerade Intersport, Decathlon, Zalando, H&M und Amazon Marktanteile hinzugewinnen.
Auf Produktgruppen heruntergebrochen, sind vor allem Skiwear und Fußball-Shirts rückläufig – letzteres ist für das Nach-WM Jahr zu erwarten gewesen. Auf der anderen Seite wachsen die Verkäufe von Ober- und Unterbekleidung mit engeren, technischeren Passformen, denn immer mehr Deutsche gehen Joggen oder trainieren im Fitnessstudio.
Renaud Vaschalde, Industry Analyst bei The NPD Group, erläutert: “Diese Ergebnisse zeigen, dass der deutsche Sportartikelmarkt stetig wächst, getrieben durch eine fortdauernd starke Nachfrage aus dem Sport-Performance und dem fashionorientierten Sportmarkt. Das letztjährige Wachstum bei weiblichen Käufern zeigt, dass es ein ausgeprägtes und dynamisches Segment sportinspirierter Bekleidung gibt, die überwiegend in der Freizeit getragen wird. Wir sehen ein reales Potential, mit diesem Markt der trendbewussten Frauen im Jahr 2016 zu wachsen. Aktuell beobachten wir schon eine Reihe neuer Farbvarianten im Sportschuhmarkt. Zusammen mit den Knitted-Technologien versuchen Marken wie Nike oder Adidas diesen aufkommenden Trend zu kapitalisieren, was ein spannendes Jahr 2016 für Hersteller, Sport Fans und Fashion Enthusiasten verspricht.“
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