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Veröffentlicht am
05.02.2009
05.02.2009
Freiheit für Bein und Kopf: Schöpferin des Minirocks wird 75
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05.02.2009
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Pünktlich zum 75. Geburtstag seiner Erfinderin am 11. Februar. «Grandios», meint Mary Quant dazu. Die britische Modeschöpferin ist nicht nur jene Frau, die dem Beinkleid eine radikale Schrumpfkur verpasste.
Sie ist auch die Frau, die damit die Gesellschaft der 1960er Jahre auf den Kopf stellte.
Die zierliche Frau mit der markanten Helmfrisur wirkt auch heute noch keck. So keck, dass sie auch im Alter nicht davor zurückschreckt, über Schamhaarfrisuren zu sprechen.
«Ich hatte sie in Herzform. Und irgendwann folgten alle, auch John Lennon», verriet sie kürzlich einer englischen Reporterin.
Nicht anders stellt man sich die Frau vor, die vor fast 50 Jahren ein nicht minder keckes Kleidungsstück entwarf.
Alles begann 1955, als Quant ihre eigene Modeboutique «Bazaar» im schicken Londoner Viertel Chelsea öffnete. Damals war die Lehrertochter erst 21 Jahre alt.
Unterstützt von ihrem inzwischen verstorbenen Mann und Geschäftspartner Alexander Plunkett Greene setzte sie die Schere an den Saum und entwarf die erste Mini- Kollektion. Denn die altbackene Mode jener Zeit hielt sie schlicht für «unmöglich» - und ungeeignet, um hinter einem Bus her zu hetzen.
Es dauerte nicht lange, bis der Minirock weltweit für Furore sorgte. Was Moralapostel als obszönen Fummel verpönten, versetzte Heerscharen von Frauen - und Männern - in Verzückung. Mehr Freiheit am Bein und im Kopf, das war es, wonach sich Frauen sehnten. Das hatte auch Quant im Sinn, als der Saum weit über die kritische Kniemarke wanderte.
«Es machte die Menschen irgendwie glücklich», erklärte sie später. «Es war ein Durchbruch. Es war das Gefühl der Zeit.» Zwar wurde zur gleichen Zeit auch anderswo der Rock gekappt. Doch schließlich setzte sich Quant gegen den Franzosen André Courrèges durch und ging als Erfinderin des Minirocks in die Geschichte ein.
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