Galeria Karstadt Kaufhof: Zweiter Staatskredit deutlich geringer

Von

Isabel LEONHARDT

Veröffentlicht am
15.06.2021

Der Wirtschaftsrat der CDU hat sich gegen weitere Staatshilfen für den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ausgesprochen. Das Unternehmen hatte bereits Anfang des Jahres vom staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ein Darlehen von bis zu 460 Millionen Euro erhalten. Aufgrund des Lockdowns benötige die Warenhauskette weitere finanzielle Unterstützung.

"Das Unternehmen war bereits vor der Corona-Pandemie für jeden sichtbar in Schwierigkeiten geraten", erklärt der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, der Zeitung "Welt". "Es ist nicht einzusehen, weshalb der Staat jetzt mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen sichern sollte, während mittelständische Marktteilnehmer mit gesundem Geschäftsmodell genauso vom Lockdown betroffen waren, aber bei den Hilfen oftmals durchs Raster gefallen sind."

Laut einem Bericht des "Handelsblatt" stehe das Unternehmen weiterhin in Verhandlungen. Der zweite Staatskredit soll jedoch nur rund 110 Millionen Euro statt 200 Millionen Euro betragen.

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Die Corona-Pandemie hatte den bereits zuvor angeschlagenen Konzern stark getroffen. Der nun auch von der Online-Konkurrenz bedrängte Branchenriese mit noch rund 17 000 Beschäftigten hat bereits zahlreiche Filialen geschlossen.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte während des ersten Lockdowns im April 2020 ein Schutzschirmverfahren beantragt. Ende September des vergangenen Jahres konnte das Unternehmen das Insolvenzerfahren abschließen.
 
Das Insolvenzverfahren sollte dem letzten verbliebenen deutschen Warenhauskonzern durch die Schließung von über 40 Filialen, den Abbau von rund 4.000 Stellen und die Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro Schulden einen Neustart ermöglichen. Durch den weiteren Verlauf der Pandemie konnte das Unternehmen seine wirtschaftlichen Schäden nicht kompensieren.