
Isabel LEONHARDT
08.12.2021
Galeria beantragt weitere Staatshilfen

Isabel LEONHARDT
08.12.2021
Galeria hat erneut Staatshilfen beantragt, um die Folgen der Corona-Pandemie bewältigen zu können. Es wäre der dritte Staatskredit, den der angeschlagene Warenhauskonzern aufgrund der Pandemie erhalten würde.

Galeria-Finanzvorstand Guido Mager sagte im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der Antrag auf weitere Millionen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung sei am Wochenende gestellt worden. "Wir erwarten eine wohlwollende Entscheidung noch in diesem Kalenderjahr."
Wie viel Geld der Handelsriese am Ende benötigen wird, stehe nach Aussagen von Mager noch nicht fest. "Die aktuellen Pandemieszenarien reichen bis zu einem Betrag von 220 Millionen Euro. Hoffentlich brauchen wir diese Summe nicht", so Guido Mager. Alles hänge davon ab, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten weitergehe.
Das Unternehmen hatte erstmals Anfang des Jahres vom staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ein Darlehen von bis zu 460 Milliomen Euro erhalten. Im Juni beantragte Galeria dann einen zweiten Staatskredit, der rund 110 Millionen betrug.
Galeria sei zuletzt auf einem sehr guten Weg gewesen und habe sogar im ersten Halbjahr 2500 neue Mitarbeiter eingestellt, so Mager. Jedoch hätten die hohen Infektionszahlen, 3G im Nahverkehr, 2G im Einzelhandel, die Absage von Weihnachtsmärkten und verkaufsoffenen Sonntagen zu einem starken Rückgang der Besucherzahlen in den Innenstädten geführt.
"Das kommt einem Quasi-Lockdown mitten im Weihnachtsgeschäft gleich", so Mager. Das Unternehmen zähle derzeit 17.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze – 20.000 mit Tochtergesellschaften.
Seit Herbst verfolgt Galeria unter neuem Namen und Logo einen strategischen Neustart. Für den Umbau rechne das Unternehmen mit einer Investition von 600 Millionen Euro, teilte Miguel Müllenbach, CEO bei Galeria Karstadt Kaufhof, im Sommer mit.
Neben der Modernisierung der Warenhäuser will der Konzern das Geld auch für den Ausbau von Digitalisierung und Logistik einsetzen.
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