
Isabel LEONHARDT
10.10.2022
Galeria kündigt Sanierungstarifvertrag

Isabel LEONHARDT
10.10.2022
Die Konsumflaute in Deutschland scheint Deutschlands letzten großen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof offenbar stark zu belasten. Die Handelskette hat angesichts der wirtschaftlich angespannten Situation den nach dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof geschlossenen Integrationstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi einseitig gekündigt, wie das Unternehmen mitteilt.

Galeria Karstadt Kaufhof verfolge das Ziel, das Unternehmen "wieder insgesamt nachhaltig zu stabilisieren". Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Die Möglichkeit zu diesem Schritt sei für solche Fälle im Tarifvertrag ausdrücklich vorgesehen, betonte der Konzern. Das bedeute aber nicht, dass Galeria nun nicht mehr tarifgebunden sei, hieß es weiter.
Die Folge dieser Kündigung sei zum einen das "Einfrieren" der Vergütung auf dem aktuellen Lohnniveau und zum anderen die Verpflichtung, mit Verdi zu verhandeln, um den Tarifweg nunmehr an die neue Situation anzupassen.
Der Tarifvertrag war nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof unterzeichnet worden und sicherte neben dem Erhalt von Standorten, auch die Entgeltsteigerungen für Mitarbeitende analog zum Flächentarifvertrag.
Der Galeria-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ettl sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der Schritt keine unmittelbaren Auswirkungen habe. Doch werde die eigentlich vorgesehene schrittweise Annäherung der Löhne und Gehälter an das Tarifniveau damit erst einmal gestört.
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