Reuters
Aline Bonnefoy
30.08.2020
Gap: Vergleichsumsatz steigt durch höhere Online-Nachfrage bei Old Navy und Athleta
Reuters
Aline Bonnefoy
30.08.2020
Der Bekleidungshersteller Gap veröffentlicht einen überraschenden Anstieg des Quartalsumsatzes um 13 Prozent. Erklärend führt er an, dass die Kunden aufgrund der Coronavirus-Pandemie mehr Produkte von Old Navy und Athleta über Online-Kanäle einkauften.

Kunden, die im Homeoffice arbeiten oder studieren mussten, kauften mehr "gemütliche Kleidung“ für zu Hause, einschließlich Fleece-Kleider und Activewear. Dies beflügelte die Nachfrage für die preiswerte Gap-Tochter Old Navy, das Athleisure-Label Athleta sowie die Marke Gap.
Der flächenbereinigte Umsatz stieg um 13 Prozent, während Analysten im Vorfeld laut IBES-Daten von Refinitiv von einem Rückgang um 20,97 Prozent ausgegangen waren.
Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco berichtete, dass sich der Online-Umsatz im Berichtsquartal (bis 1. August 2020) fast verdoppelte, mit einer Marktdurchdringung von ca. 50 Prozent. Gap verzeichnete rund 3,5 Millionen Neukunden.
"Wir haben im preiswerten Segment mit Old Navy gewonnen und im Premium-Segment mit Athleta", erklärte CEO Sonia Syngal den Analysten. Das Unternehmen habe auch Masken im Wert von USD 130 Millionen (EUR 109 Mio.) verkauft.
Die Nachfrage für die beiden Marken dürfte zwar den Gesamtumsatz des Konzerns beflügeln, doch plant Gap im Rahmen eines Umstrukturierungskonzepts die Schließung von über 225 unrentablen Gap- und Banana Republic-Stores weltweit.
Der Beginn des neuen Schuljahrs ist für das Unternehmen eine der geschäftsreichsten Zeiten. Dieses Jahr könnte sich die Aktivität zeitlich ausdehnen und Gap habe sich mit dem "richtigen Sortiment" für Kinder dafür vorbereitet, ob der Schulanfang nun im Klassenzimmer oder digital von zu Hause aus stattfinde, so Syngal weiter.
Im zweiten Quartal verzeichnete Gap einen Verlust von USD 62 Millionen (EUR 52 Mio.) bzw. USD 0,13 pro Aktie (EUR 0,11/Aktie). Im Vergleichsquartal 2019 ergab sich ein Gewinn von USD 168 Millionen (EUR 141 Mio.) bzw. von USD 0,44 pro Aktie (EUR 0,37/Aktie).
Der Nettoumsatz sank um 18 Prozent auf USD 3,28 Milliarden (EUR 2,76 Mrd.), lag damit jedoch über den Erwartungen von USD 2,91 Milliarden (EUR 2,44 Mrd.).
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