05.10.2017
Gardeur rutscht in die Insolvenz
05.10.2017
Schon wieder ein Schutzschirm: Nun trifft es Hosen-Spezialist Gardeur, der zuletzt enorme Anstrengungen im Marketing unternommen sowie den Vertrieb neu strukturiert hatte und in den USA gestartet war, nun aber in die Insolvenz rutscht. Der entsprechende Antrag wurde beim Amtsgericht Mönchengladbach gestellt. Verhandlungen mit potentiellen Investoren hätten zu keinem Ergebnis geführt, heißt es seitens des Unternehmens.
Betroffen sind alle vier Gesellschaften: die Gardeur GmbH, die Gardeur Service GmbH, die Gardeurs Beteiligungs GmbH sowie die CDS Club Du Sport Bekleidung GmbH.
Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Biner Bähr von White & Case bestellt. Löhne und Gehälter sind über das entsprechende Insolvenzgeld bis einschließlich November gesichert. Die Phase unter dem Schutzschirm will man für eine nachhaltige Restrukturierung nutzen und bereits begonnene Sanierungsmaßnahmen ausbauen.
Der Geschäftsbetrieb der Gruppe soll während der Sanierungsphase weitergeführt werden. Ziel sei es, den bereits begonnen Restrukturierungsprozess fortzuführen, um das Unternehmen weiter an die Bedingungen des Bekleidungsmarktes anzupassen.
"Um Gardeur dauerhaft wieder wettbewerbsfähig positionieren zu können, braucht es eine leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanierung durch ein gesteuertes Insolvenzplanverfahren", erklärte CEO Gerhard Kränzle.
Gardeur habe eine Zukunft, gibt Kränzle zu verstehen. "Die Insolvenz wird helfen, das bestehende Cash-Problem zu überwinden und den Standort Mönchengladbach zu erhalten", so der CEO weiter.
Das Geschäftsjahr 2015/16 hatte Gardeur wie in den drei Vorjahren mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2014/15 lagen die damals rückläufigen Umsätze bei 83,4 Millionen Euro. Das Ebitda hatte man jedoch mit 3,1 Millionen Euro stabil halten können und den Jahresüberschuss sogar gesteigert.
Zum Portfolio der Gruppe zählen die Marken Atelier Gardeur und Thomas Rath Trousers.
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