Fabeau
18.03.2013
GDS: Winterwetter vermasselt Geschäft
Fabeau
18.03.2013

Viele Stände und Gänge waren bei weiterem nicht so gut gefüllt wie es sich viele Aussteller gewünscht hätten

Auf der Global Shoes hielt sich der Andrang ebenfalls in Grenzen, aber das internationale Interesse war da

Keine Krise bei den Big Names: Bei Tamaris lief es immer gut

Bei den Fach- und Trendvorträge wie hier beim Wellness Roundtable blieben viele Stühle unbesetzt

Laufstege und Promis: Die GDS will mit mehr Glamour und Events ein stimmungsvolles Gesamtkonzept bieten

Mehr Lust am Schuh: Boots und Stiefeletten müssen nächste Saison glänzen
Die Düsseldorfer Schuhmessen GDS und Global Shoes haben zurzeit keinen leichten Stand. Nicht nur, dass der europäische Schuhhandel über die sinkende Kauflaune klagt, obendrein haderte man in Düsseldorf mit Streiks an den Flughäfen Düsseldorf und Köln sowie dem heftigen Wintereinbruch, der viele Besucher verhinderte. Während in den Läden langsam wieder Pumps und Sandalen in die Schaufenster gerückt werden, waren Schnee und Temperaturen unter Null die beherrschenden Themen. Insgesamt kamen 21.300 Fachbesucher aus rund 100 Ländern, und damit allerdings 1.850 weniger als im Vorjahr, nach Düsseldorf, um sich von den Schuhtrends der nächsten Herbst/Wintersaison zu inspirieren. Insbesondere bei Belgien und Frankreich, die stark vom Schneefall betroffen waren, gab es einen deutlichen Besucherabfall.
Viele Aussteller beklagten, dass ein Großteil der im ausgemachten Termine nicht wahrgenommen wurden. Insbesondere am ersten Tag waren viele Stände und Gänge leer. Nur sehr wenige wie etwa Elena Terrin, Inhaberin von Donna Carolina, freuten sich, dass am ersten Tag mehr als im letzten Jahr los war. Die Frequenz am zweiten Tag war etwas besser, aber wer sich bis dahin noch nicht aufgemacht hatte, kam gar nicht mehr. Gut besucht waren über alle Tage hinweg hingegen die Stände der erfolgreichen großen Namen der Branche: allen voran Tamaris (Wortmann-Gruppe), Peter Kaiser, Högl, Ara oder s.Oliver aber auch Trendlabels wie Airstep oder G-Star.
Schlusslicht GDS
Orderaufträge wurden allerdings nicht so viele geschrieben, was zwei Gründe hatte: Zum einen will der Handel den weiteren Saisonverlauf abwarten und flexibel nachordern, und zum anderen ist vielen Marken der Termin im März ohnehin zu spät. Der Großteil der Orders ist zu diesem Zeitpunkt ohnehin platziert, so dass es auf der GDS hauptsächlich darum geht, Präsenz zu zeigen, zu networken und die Presse auf die kommende Saison einzustimmen – alles Punkte, die nicht vernachlässigt werden dürfen, aber eben kein Geschäft, bei dem unmittelbar die Kassen klingeln. Und zum Inspirieren wäre der frühe Berlin-Termin eigentlich geeigneter, finden viele. Dennoch hält man an dem März-Termin fest und behauptet sich weiter als „wichtiger Meeting-Point für die Schuhbranche“. Die entscheidenden Einkäufer kommen nach Düsseldorf, betont Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Düsseldorf.
Spannung durch Schauen, Promis und Preise
Wie so viele Messen bietet auch die GDS mehr Events und Glamour: Die Zahl der Prominenten steigt. Dieses Jahr sorgten GNTM-Gewinnerin Luisa Hartema, Schauspielerin Jana Pallaska und Schuhfrau des Jahres Fernanda Brandao für Blitzlichtgewitter. Die Laufsteg-Schauen trafen auf mehr oder weniger Interesse, ebenso wie die Fach- und Trendvorträge, bei denen viele Stühle leer blieben – was alles in allem wohl dem Besucherrückgang geschuldet war. Auch die neue kidwalk area war schlecht besucht, auch wenn Kirstin Deutelmoser, Director GDS und Global Shoes, netonte, dass der neue Bereich „positiv angenommen“ wurde, schließlich ist es wichtig, dass eine Messe wie die GDS die gesamte Breite der Schuhbranche zeigt. Für noch mehr Glamour sorgte die Preiseverleihungen: Der „Deutsche Schuhpreis“ wurde an den Kinderschuhhersteller Ricosta verliehen, der „Junior Award“ ging an Isabel van de Sand. Auch die Matchmaking Shoes-Contacts Plattform wurde gut genutzt und vermittelte insgesamt 65 Termine. Das amerikanische Label OluKai suchte darüber bspw. seinen deutschen Distributor und Lotus nutzte es, um sein Vertriebsteam aufzustellen.
Was „läuft“ nächsten Winter
Neben den Klassikern Glatt- und Velourleder werden im kommenden Winter und passend zur Mode besonders Brokat-, Metallic- und Effektmaterialien an Bedeutung gewinnen. Schwarz- und Brauntönen bilden auch im nächsten Jahr die farbliche Basis. Darüber hinaus favorisiert man in Deutschland Rottöne, während man international eher auf Uniform-Blau, Oliv- und Militarygrün und Platin/Gold setzt. Bei den Formen bleiben niedrige (und damit preisgünstigere) Stiefel in Form von Sneaker Boots oder Low-Cut-Boots angesagt. International sieht man auch die Slim-Shape-Formen im Kommen, in Deutschland allerdings weniger.
Die nächste GDS findet vom 11. bis 13. September - wahrscheinlich ohne Schneegestöber - statt.
Fotos: Messe Düsseldorf / GDS
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