25.10.2019
Gerry Weber: Wirbel um Insolvenzplan
25.10.2019
Das Insolvenzverfahren von Gerry Weber gerät offenbar ins Stocken. Berichten der Tageszeitung "Neue Westfälische" zufolge haben vier Aktionäre Beschwerde gegen den Insolvenzplan eingelegt, den die Gläubiger Mitte September mit großer Mehrheit eigentlich abgesegnet hatten.
Wie die "Neue Westfälische" schreibt, seien darunter auch Unternehmensgründer Gerhard Weber und Sohn Ralf Weber, der von 2015 bis 2018 auf dem CEO-Posten des Unternehmens saß und dem im Zusammenhang der Unternehmenspleite mittlerweile sogar Insolvenzverschleppung vorgeworfen wird.
Mit den aktuellen Beschwerden wollten Vater und Sohn allerdings versuchen Ansprüche aus ihrer ehemaligen Tätigkeit im Aufsichtsrat geltend zu machen, zitiert die Tageszeitung einen Gerichtssprecher. Beide treten mit ihrer Beschwerde also nicht als Aktionäre auf.
Ursprünglich geplant war, dass die Finanzinvestoren Robus Capital Management und Whitebox Advisors, die dem Börsenunternehmen im ersten Schritt mit einer Kapitalspritze von 49,2 Millionen Euro unter die Arme gegriffen hatten, neue Eigentümer werden.
Aus der der Insolvenzmasse soll zumindest ein Drittel der Verbindlichkeiten der Gläubiger bedient werden. Die Aktionäre als bisherige Eigentümer des verschuldeten Konzerns dürften dagegen leer ausgehen, da die Forderungen nach Konzernangaben nicht komplett bedient werden können.
Sachwalter Stefan Meyer rechnete vor kurzem noch damit, dass das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung in diesem Jahr aufgehoben und die Sanierung außerhalb des Insolvenzverfahrens abgeschlossen werden könne. Gerry Weber mit immer noch mehr als 3600 Arbeitsplätzen könne in seinen Kernstrukturen erhalten bleiben, sagte Meyer laut einer Pressemitteilung.
Vorstandssprecher Johannes Ehling sprach von einer großartigen Nachricht, um bei der Neupositionierung des Unternehmens "so richtig durchzustarten". Jetzt heißt es hingegen wohl eher: abwarten.
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