Lisa Sievers
22.12.2014
Gerry Weber kauft Hallhuber
Lisa Sievers
22.12.2014
Von Change Capital Partners LLP beratene Private-Equity-Fonds haben heute 100 Prozent der Anteile an der in München ansässigen Hallhuber Beteiligungs GmbH an die Gerry Weber International AG verkauft. Details der Transaktion werden nicht bekannt gegeben, sie steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung in Deutschland und Österreich.
Change Capital hatte Hallhuber im Jahr 2009 vom italienischen Modeunternehmen Stefanel erworben. Unter Change Capital hat sich der Umsatz verdoppelt und das operative Ergebnis verdreifacht, wie das Investement-Unternehmen in einer Mitteilung anlässlich des Verkaufs an Gerry Weber bekannt gibt.
Der Konzern geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass Hallhuber bereits im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende Oktober) einen positiven Beitrag zum operativen Ergebnis und zum Ergebnis pro Aktie leisten wird. Die Marke Hallhuber will Gerry Weber erhalten und das Filialnetz der Münchener weiter ausbauen.
Derzeit betreibt Hallhuber mit rund 1.500 Mitarbeitern 94 Geschäfte sowie 12 Outlets und etliche Vertriebsflächen. Schwerpunkt ist Deutschland. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen etwa 140 Millionen Euro Umsatz geplant.
David Frink, Vorstandssprecher und Chief Financial Officer bei Gerry Weber, erläutert: „Die Hallhuber Marken sind komplementär zu den bestehenden Gerry Weber Marken, das Unternehmen ist vertikal ausgerichtet und auf dem Sprung, neue europäische Märkte zu erschließen. Hallhuber hat enormes Umsatz und Ertragswachstumspotenzial und steht erst am Anfang seiner Entwicklungsmöglichkeiten. Diese gilt es nun, gemeinsam zu heben.“
Frink sprach am Dienstag außerdem mit dem Handelsblatt über die Ambitionen des Unternehmens, die Menswear wiederzubeleben. "Wir wollen eine Marke kaufen." Wenn sich eine finde, die in die Firmenphilosophie passe, dann wolle Gerry Weber "die Kollektion selbst entwickeln und die Produktion selbst steuern", so Frink.
Gerry Weber hatte vor Jahren schon einmal Herrenmode von einem Lizenzpartner fertigen lassen, sie aber im Geschäftsjahr 2008/2009 wieder vom Markt genommen.
Außerdem treibt der neue Vorstand die Auslandsexpansion voran und wagt sich erstmals über den Atlantik. So eröffnen nächstes Jahr die ersten sechs Flagship-Stores in Kanada. "Kanada ist für uns der Brückenkopf für den amerikanischen Markt", sagte Frink. Für 2016 plane er dann "den Sprung an die Westküste der USA".
Lisa Sievers mit dpa
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