Dominique Muret
24.02.2014
Gleiche Stoßrichtung für florentinische und mailändische Männermode
Dominique Muret
24.02.2014
Synergien finden und zusammenarbeiten, so lässt sich der neuste Trend in den verschiedenen italienischen Modeinstitutionen auf den Punkt bringen. Die Akteure der Modebranche rücken zusammen, um angesichts der Konkurrenz der Modehauptstädte Paris und London wieder Boden wett zu machen.
Die international maßgebende Florentiner Männermode-Messe Pitti Uomo und die italienische Modekammer arbeiten an einem „wichtigen und starken“ Projekt, das im Januar 2015 in einer „italienischen Männermodewoche“ gipfeln dürfte.
Ziel ist in erster Linie, den Veranstaltungskalender der internationalen Modemessen mit Paris und London abzusprechen, damit kein Datum doppelt belegt ist. Gegenwärtig sind die Termine von Florenz und London nicht immer vereinbar. Der Veranstalter der Florentiner Pitti Immagine versuchte, mit dem British Fashion Council über eine Verschiebung der Männermodewoche zu diskutieren, die jeweils um den 6. Januar stattfindet. Er stieß bei den Engländern jedoch auf taube Ohren und kündigte deshalb im vergangenen Jahr an, die drei nächsten Winterausgaben der Pitti Uomo von 2015-2017 jeweils am 8. Januar zu eröffnen. Was wiederum in Mailand für Missmut sorgte.
Die Veranstalter der Pitti Immagine, der Präsident der italienischen Modekammer, Mario Boselli, und sein französisches Pendant, Didier Grumbach, haben sich bereits mehrmals getroffen. Der Präsident von Pitti Immagine, Gaetano Marzotto, ergänzt: „Weitere Treffen sind geplant. Ziel ist es, den internationalen Modekalender kohärenter zu gestalten, dass er wie früher alle 6 oder 7 Jahre jeweils um eine Woche verschoben werden kann. Wir wollen uns mit Mailand und Paris absprechen, danach werden wir auch mit London verhandeln, voraussichtlich im kommenden April.“
„Wir arbeiten an einer gemeinsamen Lösung und versuchen Daten zu finden, mit denen alle einverstanden sind, damit alle drei dahinter stehen können. London trifft dann seine Entscheidung“, bestätigt Boselli.
„Mailand hat eine starke Position, ist jedoch nicht so stark wie Paris und London. In den letzten Jahren spielte jeder für sich. Nun wollen wir unsere Kräfte zusammenlegen und den Käufern, die nach Italien kommen, um neue und junge Marken zu finden, mehr Möglichkeiten zu bieten. Unsere Idee ist es, ab nächstem Januar eine einzige Männermodewoche zu schaffen. Sie soll dreieinhalb Tage in Florenz und dreieinhalb Tage in Mailand stattfinden, wobei die beiden Städte gemeinsame Veranstaltungen organisieren. Eine erste gemeinsame Initiative dürfte bereits im Juni stattfinden“, erklärt Marzotto weiter.
Damit sollen auch die 20 000 Einkäufer, die auf der Weiterreise nach Paris in Florenz Halt machen, nach Mailand gelockt werden. „Von den 20 000 Käufern kommen nur 7000 – 8000 nach Mailand. Anders herum überspringen einige die Florentiner Etappe. Es liegt an uns, sie dazu zu motivieren“, so Marzotto abschließend.
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