Fabeau
29.10.2013
Greenpeace stellt Sportartikel-Größen an den Pranger
Fabeau
29.10.2013
Da steckt mehr drin als einem lieb ist: Auch Bademode von Markenherstellern ist mit Chemikalien belastet
Greenpeace testet wieder – und wird fündig. In einer Stichprobe untersuchte die Umweltorganisation Bademode auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Drei der fünf Proben von insgesamt vier Markenherstellern waren mit PFC belastet. Getroffen hat es hier die Großen der der Sportartikelbranche - Adidas, Nike und Puma -, Chiemsee war unbelastet. Ein Mädchen-Badeanzug von Adidas enthielt mit fast 8 µg/m2 die höchste PFC-Konzentration. Vier Bekleidungsstücke enthielten obendrein den hormonell wirkenden Schadstoff Alkylphenolethoxlyat. In allen fünf Proben wurden Weichmacher gefunden.
Das Testergebnis zeigt, dass Badekleidung - wie andere moderne Funktionsbekleidung auch - Substanzen enthält, die Umwelt und Gesundheit schaden können. Greenpeace kritisiert, dass es bei Badebekleidung eigentlich nicht notwendig sei, da die durch PFC-verbesserten schmutz- und wasserabweisenden Eigenschaften im Wasser weniger wichtig sind. Allerdings lässt sich aufgrund der fettabweisenden Wirkung der PFC Sonnencreme leichter aus Textilien entfernen, was den Einsatz erklären könnte.
Detox! - nun aber wirklich
Die Umweltschutzorganisation fordert eine Kennzeichnungspflicht für per- und polyfluorierte Chemikalien in Kleidung. Oberstes Ziel ist es allerdings, PFC aus der Textil-Herstellung zu verbannen und durch ungefährlichere Alternativen zu ersetzen. Adidas, Nike und Puma hatten sich bereits verpflichtet, auf alle gefährlichen Chemikalien bei der Produktion ihrer Kleidungsstücke zu verzichten – je eher desto besser, denn einmal in die Umwelt freigesetzt lassen sich die Stoffe nicht mehr abbauen. Der Druck auf die Hersteller muss allerdings zunehmen: Im Gegensatz zu anderen Marken haben die Sportartikelhersteller sich bisher kein kurzfristiges Ausstiegsdatum für per- und polyfluorierten Chemikalien gesetzt, kritisiert Greenpeace weiter.
Mehr Details zum Test gibt es hier.
Foto: via flickr / Pix from the Field
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