Olivier Guyot
11.12.2012
Guess: Operativer Gewinn um 40 % eingebrochen
Olivier Guyot
11.12.2012
Nach dem Verlust von COO J. Michael Prince und CFO Dennis Secor war abzusehen, dass die Quartalsergebnisse nicht optimal ausfallen würden. Analog zum ersten Quartal des Geschäftsjahres verzeichnete der amerikanische Konzern auch im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um 2 % auf 629 Millionen Dollar (484 Millionen Euro).
Guess erklärt die Schwierigkeiten mit negativen Wechselkursauswirkungen, durch den die Umsatz in Europa in Lokalwährung zwar um 2 % zugenommen hat, jedoch bei der Umwandlung in Dollar einen Verlust von 8 % auf 203 Millionen Dollar aufweist. Mit den Lizenzen erwirtschaftete das Unternehmen ein Minus von 7 % (31 Millionen Dollar), die Retail-Tätigkeit in Nordamerika nahm um einen Prozentpunkt auf 262 Millionen Dollar ab und obwohl die Verkäufe in den USA (58 Millionen Dollar) leicht gesteigert werden konnten, fallen sie flächenbereinigt mit minus 6 % ins Gewicht. Einzig die Zahlen aus Asien stimmen positiv mit einem Umsatzwachstum von 15 % auf 75 Millionen Dollar.
Beunruhigend sind jedoch nicht unbedingt die Verkaufsergebnisse, sondern die schwindende Rentabilität. Die Betriebsmarge sank von 15,1 % auf 9,2 %, wobei insbesondere die Retail-Tätigkeit in Amerika enttäuscht. Das Betriebsergebnis für diesen Bereich verzeichnet einen Einsturz um 67 % und kommt unter 9 Millionen Dollar zu liegen. Das ist weniger als die Großhandelstätigkeit in diesem Markt (15 Millionen). Die Rentabilität ist in allen Regionen rückläufig, selbst in Asien. Das globale Betriebsergebnis liegt bei 58 Millionen Dollar, ein Minus von 40 %.
Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Guess mit einem Umsatz zwischen 2,62 und 2,64 Milliarden Dollar und einer Betriebsmarge von 10 bis 10,5 %. Im letzten Quartal muss das Unternehmen also kräftig zulegen, denn in den ersten neun Monaten des Jahres lag die Betriebsmarge lediglich bei 8,4 %. Paul Marciano spricht zuversichtlich von positiven Rückmeldungen aus dem Accessoires-Bereich, „insbesondere was die Uhren und Handtaschen betrifft“. Des Weiteren will er den Produktentwicklungszyklus verkürzen, um schneller auf Trends reagieren zu können und die Denim-Kollektionen für Damen und Herren fördern.
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