AFP
Felicia Enderes
06.04.2021
H&M entlässt "mehr als tausend Mitarbeiter" in Spanien
AFP
Felicia Enderes
06.04.2021
Der schwedische Bekleidungskonzern H&M will mehr als 1.000 Mitarbeiter in Spanien entlassen, die bereits wegen der Pandemie in Kurzarbeit waren, wie die spanische Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO) am Dienstag mitteilte.
Der Konzern "informierte heute die Arbeitnehmervertreter über die Schließung von 30 Filialen und den Start eines Sozialplans, der nach Angaben des Unternehmens mehr als 1.000 Menschen betreffen wird", erklärte die Gewerkschaft in einer Mitteilung.
Das Management des Modekonzerns war bislang nicht für eine Bitte um Stellungnahme seitens AFP zu erreichen.
"H&M geht in ungerechtfertigter und unverhältnismäßiger Weise von Kurzarbeit zu Entlassungen über", so die Arbeitnehmervertreter.
"Es stimmt zwar, dass sich die Verbrauchergewohnheiten geändert haben, aber das rechtfertigt in keiner Weise ein so hohes Maß an Entlassungen, zumal H&M von den neuen Bedingungen für die Finanzierung von Kurzarbeit profitierte, die von der Regierung während der Pandemie eingeführt wurden", so die Gewerkschaft weiter.
Die Ausweitung der öffentlichen Unterstützung für Kurzarbeit war eine der wichtigsten Maßnahmen der Linksregierung von Pedro Sanchez, um den durch die Gesundheitskrise verursachten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu begrenzen. Diese und andere Notfallmaßnahmen zur Bewältigung der Krise haben die spanische Staatskasse seit dem Beginn der Pandemie schwindelerregende 40 Milliarden Euro gekostet.
Diese Förderung ist jedoch mit einem sechsmonatigen Entlassungsverbot für die Unternehmen verbunden, da sie sonst die erhaltene Beihilfe zurückzahlen müssen.
Der Nettogewinn von H&M brach aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 drastisch ein. Der Modehändler kündigte an, 350 seiner 5.000 Geschäfte weltweit zu schließen und weitere 100 zu eröffnen.
Trotz des Rückgangs des Gesamtumsatzes konnte das Unternehmen im Jahr 2020 einen Umsatzsprung im Online-Kanal verzeichnen (+40% innerhalb eines Jahres). Dieser machte im vergangenen Jahr fast ein Drittel des Konzernumsatzes aus.
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