H&M’s Problem mit unverkauften, sich anhäufenden Artikeln
Der Lagerbestand von H&M, das ist ein Thema, das viele Medien – darunter die New York Times, La Repubblica, France 2 – in den letzten Tagen nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals des schwedischen Unternehmens aufgegriffen haben. Die Bestände von H&M stiegen zum 28. Februar 2018 um 7 % gegenüber dem Vorjahresstichtag (+8 % in Lokalwährung).
Karl-Johan Persson, CEO der Gruppe, gab am Rande der Veröffentlichung bekannt, dass "die Lagerbestände höher sind als erwartet, was zu einem Anstieg der Abschläge im zweiten Quartal 2018 führen wird". Die Bestände machen derzeit 17,6 % des Umsatzes und bis zu 32,3 % der Bilanzsumme aus. Der Geschäftsführer führte weiter aus, dass diese steigenden Volumina auch auf die Notwendigkeit zurückzuführen seien, die Regale von 220 neuen Filialen zu füllen.
Bereits vergangenen Oktober klagten dänische Journalisten die Gruppe an und behaupteten, dass H&M rund 15 Tonnen vollständig tragbare Kleidung verbrannt habe. Das Management von H&M antwortete daraufhin mit der Begründung, dass die fraglichen Modelle alle fehlerhaft seien und legte unterstützende Beweise vor.
Vor dem Hintergrund rückläufiger Umsätze und der Schließung von mehr H&M Geschäften als erwartet (bei gleichzeitiger Erschließung neuer Märkte), muss der Pionier der Fast-Fashion-Branche Lösungen für den Verkauf seiner Produkte finden. Der Anstieg des E-Commerce scheint neben dem kommerziellen Geschäft in den Boutiquen eines der Mittel zu sein: Der Online-Umsatz der Gruppe stieg im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 %.
Am genauen Treffpunkt zwischen der Werbestrategie und der digitalen Strategie hat die Gruppe auch die bevorstehende Einführung eines Discount Marketplace, Afound, angekündigt, auf welchem sie ab 2018 Marken mit bis zu 70 % Rabatt vertreiben werde.... inklusive H&M.
Das skandinavische Unternehmen (H&M, Cos, Monki, & Other Stories....), das die neuen Marken Arket und Nyden lanciert hat bzw. kurz davor steht, gab im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2018 einen Rückgang des Nettogewinns um 44 % bekannt, was auf niedrigere Umsätze (-1,7 %) und starke Abschläge zurückzuführen sei. Der Konzern setzt auf das Segment "New Business" (alle Marken außer H&M), das im ersten Quartal eine Umsatzsteigerung von 15 % verzeichnete.
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