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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
25.01.2019
Lesedauer
5 Minuten
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Haute Couture und die Wiederentdeckung der Natur

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
25.01.2019

In einer Welt, die von immer alarmierenderen Berichten über die Zerstörung der Ozeane, Gletscher, Insekten und Wildtiere bestimmt wird, widmete sich die Haute Couture-Saison in erster Linie einem Thema – Der Natur.


Valentino - Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - © PixelFormula


Von den größten französischen Luxusimperien zu den jüngsten Modehäusern aus fernen Ländern – so gut wie alle integrierten sie die Natur in irgendeiner Weise. Dabei gingen ihre Verweise in der Frühjahr-/Sommersaison 2019 weit über das Aufsticken tausender Stoffblumen hinaus.

Für die herausragendste Kollektion der Saison – Valentino – beauftragte der Couturier Pierpaolo Piccioli seine Schneiderinnen damit, jedes Outfit nach einer Blume zu benennen. Die meisten Models in der Show waren dunkelhäutig, bis hin zum Abschlusslook "Schokoladen-Dahlie", getragen von Naomi Campbell: ein Organza-Reifrock mit Kapuzenjacke. Die Hälfte der Models trug um die Augen winzige Blütenblätter, die direkt auf den Wimpern befestigt wurden – eine Meisterleistung der Makeup-Künstlerin Pat McGrath.

 

Chanel - Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - © PixelFormula


Chanel organisierte eine sonnige Show in der Villa Chanel inmitten im Grand Palais, die in Nachahmung eines toskanischen Landhauses von einem wunderschönen Garten umgeben war. Das Set war mit Orangenbäumen und Palmen, Terrassen, Rasen und Swimmingpool geschmückt. Die Braut trug bei ihrer Verneigung gar einen paillettenbesetzten Badeanzug mit passendem Schleier. Dazu verneigte sich jedoch Karl Lagerfelds rechte Hand, Virginie Viard, und nicht Lagerfeld selbst. Der 85-jährige Modeschöpfer konnte an keiner der beiden Chanel-Schauen teilnehmen. Es ist das erste Mal in 50 Jahren, dass sich Karl Lagerfeld an der Show eines der vier von ihm geführten großen Modehäuser nicht selbst verneigt – was umgehend zum Gesprächsthema Nummer eins der Pariser Haute Couture-Woche wurde.

Chanel veröffentlichte im Nachhinein eine Pressemitteilung, wonach der Designer "zu müde" gewesen sei. Angesichts der brodelnden Pariser Gerüchteküche beschwichtigten Freunde des Designers die Gemüter, indem sie beteuerten, dass er alles andere als in den letzten Zügen liege.


Jean-Paul Gaultier -Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - © PixelFormula

 
Am selben Abend fiel ebenfalls auf, dass der 83-jährige Giorgio Armani, der sich normalerweise unter einem Lichtschacht beim Eingang zur Show verneigt, anstelle dessen nach der Armani Privé-Show im Hôtel d’Evreux eine Minute lang von Salon zu Salon ging.

Armani und Jean-Paul Gaultier führten einen weiteren wichtigen Trend an: Asien. Wie in der gesamten Luxusbranche nehmen auch an den wichtigsten Couture-Schauen immer mehr Gäste aus China teil. Armani verwies auf den großartigen, antifaschistischen Film Il Conformista von Bernardo Bertolucci und griff die Art-Deco-Ästhetik der 30er-Jahre auf. Diese kombinierte er mit chinesischen Stickereien und den Kopfbedeckungen von Kurtisanen aus Shanghai. Jean-Paul Gaultier dekonstruierte den Kimono und erfand ihn neu für das 21. Jahrhundert als eine Art stacheliger Superhelden-Look.


Ulyana Sergeenko - Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - Photo: Ulyana Sergeenko

 
Ulyana Sergeenko lud uns auf eine Reise durch die russische Landschaft ein. Der spannendste Teil von Sergeenkos Couture-Show war, ehrlich gesagt, das grandiose Video, das sie einleitend im Théâtre Marigny auf den Champs-Elysées zeigte.

Das von der legendären Fotografin Ellen Von Unwerth erstellte Video enthielt Bilder von wilden Wölfen, wunderschönen weißen Hengsten, Tolstoy’schen Villen, Tschechow-Siedlungen und ein paar wunderschön melodramatische Gefühlsäußerungen von russischen Schönheiten. Das Video wurde mit einem riesigen Applaus vom erstaunlich kleinen Publikum – nur knapp 200 Gäste – bedacht. Wieso das Théâtre halb leer stand, muss wohl mit der PR-Abteilung des Hauses geklärt werden.


Schiaparelli - Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - Photo: PixelFormula

 
Nach dem Video erschienen die Models vor einem wunderschönen Set, der Nachbildung eines silbernen Birkenwalds, wie es sie nur in Russland gibt. Ein Einblick in die Lebensfreude und grau-äugige Intensität des russischen Rätsels.

Andere Designer orientierten sich an den Sternen und den Blumen, wie Bertrand Guyon für Schiaparelli. Er inspirierte daran, wie leidenschaftlich sich Schiaparelli in ihren Jugendjahren mit ihrem Onkel, einem Sternforscher aus Mailand, für das Weltall interessierte. Er nannte die Kollektion "Florea Ursae Majoris" oder "Sternenblumentraum". Das Ergebnis war ein Sammelsurium an Ideen, mit aufgeblähten Ärmeln an Miniröcken, riesigen Mänteln, auf denen Karten des Universums aufgedruckt waren und ein mit violetten Federn besetztes Kugelkleid, bei dem die Ärmel irgendwie ausgelassen wurden. Alles rätselhafterweise mit Cowboy-Stiefeln kombiniert.
 

Ronald van der Kemp - Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - Photo: FashionNetwork/ Godfrey Deeny


Ronald van der Kemp

Couture ist als das große Experimentierlabor der Mode bekannt, und Ronald van der Kemp zählt zu denjenigen Wissenschaftlern, die immer geschätzt werden dürften. Seine ganze Kollektion widmete sich dem Upcycling, also der Wiederverwendung gefundener Materialien. Mit Erfolg: Er erntete tosenden Applaus, als er sich nach der Show in der niederländischen Botschaft von Paris verneigte. Seine Kleider sind mehr faszinierend, als dass sie schön sind, mehr innovativ als eigentlich zauberhaft, doch seine ironischen Grande-Dame-Kleider und perfekt geschnittenen Chauffeur-Hosenanzüge in Nachtblau waren vorzüglich.


Julien Fournié - Frühjahr/Sommer 2019 - Haute Couture - Paris - Photo: Julien Fournié


Julien Fournié

In der Haute Couture dreht sich nicht alles um globale Modemarken, die Modewoche bietet auch die Möglichkeit, echte Indie-Couturiers zu sehen, die einmalige Stücke für individuelle Kunden entwerfen. So auch Julien Fournié, dessen Kollektion in der evangelischen Kirche L’Oratoire du Louvre präsentiert wurde. Er stützte sich stark auf Lederentwürfe, die wie eine zweite Haut getragen wurden. Schräg zugeschnittene Kleider aus mit Leoparden-Punkten bedrucktem Schweinsleder, ein elegant geschnittenes Cocktail-Kleid aus saphirblauem Rentierleder, ein dunkelgraues Abendkleid aus Schlangenleder und eine sexy Robe aus Seide und Pythonleder. Julien Fournié betonte, dass er für einen Look nur jeweils ein Beispiel herausarbeitete, für weitere Entwürfe muss er auf seinem iPad zunächst eine neue Idee zeichnen. Das macht er übrigens sehr gekonnt, so zählte er zu den 40 Künstlern – darunter auch David Hockney -, die im Oktober von Apple zur Keynote Address in Brookly eingeladen worden waren.


Die Designer George Azzi und Assaad Ostaposieren mit einem Model, das ein Haute Couture-Outfit ihrer Frühjahr-/Sommerkollektion 2019 trägt - Photo: FashionNetwork/ Godfrey Deeny


Azzi & Osta 

Die jüngsten Nachwuchstalente aus dem Libanon sind Azzi und Osta, die eine Kollektion zum Thema chinesische Seidenstraße präsentierten. Das Duo absolvierte die Esmond-Designschule in Beirut und arbeitete zunächst beim berühmtesten Designer des Landes, Elie Saab. In Paris zeigten George Azzi und Assaad Osta nun ein hellgrünes Abendkleid, das mit einem zierlichen chinesischen Weidenbaummuster bestickt war. Auch hier kam das Thema Natur zur Geltung. In der im Hôtel de Crillon gezeigten Kollektion befand sich auch ein großartiges Faille-Abendkleid mit metallenen Stickereien, die an byzantinische Ikonen erinnerte. Das Kleid wurde nach der Kaiserin Theodora benannt, doch war es die ganze Kollektion, die mit königlicher Qualität und Verarbeitung glänzte.

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