DPA
21.10.2008
Henkel-Chef setzt auf starke Marken - will sich von schwächeren Marken trennen
DPA
21.10.2008
HAMBURG (dpa-AFX) - Der Konsumgüterkonzern Henkel
Konkurrenten wie Unilever
Aus dem Ungleichgewicht zwischen starken und schwachen Marken ergibt sich laut Rorsted zudem ein Managementproblem: "Wenn ich eine klitzekleine Marke im Land Y habe, wer will sich dann darum kümmern?" Erfolgreiche Marken zögen hingegen auch gute Leute an. Er könne auf Anhieb 50 Marken nennen, die so unbedeutend seien, dass Henkel sich von ihnen nach und nach verabschieden könne, sagte Rorsted.
Die Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Turbulenzen sieht Rorsted bisher überwiegend beschränkt auf westliche Industrieländer: "Wir sehen in den reiferen Märkten wie Deutschland oder Frankreich eine zunehmend verhaltene Entwicklung." Dennoch habe Henkel in den USA und Westeuropa Preiserhöhungen von sechs bis zehn Prozent durchgesetzt. "Russland und Osteuropa insgesamt dagegen sind weiterhin sehr stark", sagte er. Im ersten Halbjahr war Henkel aus eigener Kraft um knapp fünf Prozent gewachsen. Im Gesamtjahr erwartet der Vorstand ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent. 2007 war der Umsatz um 2,6 Prozent auf rund 13,07 Milliarden Euro gestiegen.
In den USA erwirtschaftet Henkel seit der Übernahme des Klebstoffkonzerns National Starch rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Refinanzierung des 3,8 Milliarden Euro schweren Deals sieht Rorsted trotz der Finanzkrise nicht in Gefahr. Der Henkel-Chef hatte kürzlich jedoch eingeräumt, dass der Konzern wegen der höheren Zinsausgaben jetzt mehr aufwenden muss als geplant. In dieser Zeit bewähre sich Henkels konservative Bilanzstruktur. "Henkel hat ausreichend Liquidität zur Verfügung", stellte Rorsted klar. Um die Übernahme zu stemmen, sei es nicht unbedingt notwendig, Anteile am US-Hygienekonzern Ecolab zu verkaufen: "Unter Zwang stehen wir nicht der Verkauf dient auch dazu, das A-Rating zu behalten."/fn/wiz
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