Hermès: Leder im Blickpunkt
Hermès enthüllte die Frühjahr-/Sommerkollektion 2020 am Samstagabend im Pariser Tennis Club, der sich für den Anlass in einen luxuriösen Mantel hüllte. Das Luxuslabel zeigte eine fast gänzlich lederbasierte Kollektion, die die Kernkompetenz der französischen Marke zur Geltung brachte. Auf die Lederwarensparte entfallen im Unternehmen mehr als 50% des Gesamtumsatzes.
"Das Kunsthandwerk und unser Know-how stellen das Kernstück dieser Kollektion dar. Ich habe Prêt-à-porter-Techniken verwendet und sie auf die Bearbeitung von Lederwaren übertragen", erklärt Nadège Vanhee-Cybulski nach der mit großem Applaus bedachten Show im Gespräch mit FashionNetwork.com.
Für mehr Geschmeidigkeit, so die Designerin mit Bezug auf das Material, das im Allgemeinen schwerer ist als andere Stoffe, habe sie mit "perforiertem Leder ohne Verstärkung" gearbeitet, "um Kleider mit größtmöglicher Leichtigkeit zu gewährleisten".
Eine perfekte Illustration des technischen Könnens der Marke bilden die weiten und fließenden perforierten Hosen in Mesh-Optik, wie sie auch in der Sportbekleidung gerne verwendet wird. Die Kollektion dieser Saison ist ein perfektes Abbild des Geistes der französischen Marke zwischen diskretem Luxus und zeitloser Eleganz.
Verzicht auf Überflüssiges
Vereinfachen, Überflüssiges weglassen, sich auf das Wesentliche konzentrieren, so lautet das Credo der Designerin in dieser Saison. Die Silhouetten sind einfach, fast nüchtern. Kurze ausgestellte Kleider aus schwarzem oder rostfarbenem Leder, Ensembles mit Faltenröcken aus glatten und weichen Häuten. Aber auch ein ärmelloses Top aus grünem Nubuck-Leder mit einer Hose aus schwarzem Lammleder.
Nadège Vanhee-Cybulski zeigte auch dunkle Lederanzüge mit Miniröcken, Safarijacken aus Rinds- oder Wildleder mit XL-Taschen, auf denen jeweils eine rechteckige Metallschnalle prangte, weiße Lederkleider, die wie Ärztekittel anmuteten. Dazu Mäntel, die den Körper sanft umschlingen. Und ein Gabardine-Mantel mit Lammlederaufsätzen und -ärmeln.
Römersandalen hellten den dunklen, fast maskulinen Gesamteindruck etwas auf. Wie auch Tops mit Schwimmerrücken und hautenge Mikro-Shorts, kurze Overalls und große Seesäcke in Pixeloptik, die den Outfits einen sportlichen Hauch verliehen.
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