Hermès: Spiel mit Primärfarben
Die Kulisse bei der letzten Hermès Show bestand aus einem riesigen sandfarbenen Teppich, aus dem eine Vielzahl von weißen Pfosten mit farbigen Sreifen ragten – es erinnerte sofort an die charakteristischen Sprungstangen von Pferdesportveranstaltungen. Diese schrullige Inszenierung war tonangebend für die farbenfrohe Herbst/Winter-Kollektion 2020/21, die der französische Sattler am Samstagabend enthüllte.

Tatsächlich ließ sich die künstlerische Leiterin Nadège Vanhee-Cybulski vom Springreiten inspirieren, um eine hochfunktionelle Kollektion zu entwerfen. Leder spielte eindeutig die Hauptrolle und wurde mühelos mit anderen Materialien kombiniert. Röcke und lange Westen wurden unter Mänteln aus gestepptem Leder getragen, die an Pferdedecken erinnerten.
Die Kollektion zollte Jean-Charles de Castelbajac einen herzlichen Tribut. Vor allem der erste Teil der Show umfasste eine Reihe von Kreationen in Primärfarben, die dem Pariser Designer so sehr am Herzen lagen, ebenso wie sein unbekümmerter sportlicher Stil.
Die Gelb-, Cyan- und Magenta-Töne, die die Zaunstangen um den Laufsteg zierten, fanden sich auch in einfarbigen Polokleidern, feinen Rollkragenpullovern, den Falten eines Kleides und Patchwork-Pullovern.
Um die Hommage an de Castelbajac zu unterstreichen, hatte Vanhee-Cybulski den Designer zu diesem Anlass eingeladen und sagte gegenüber Journalisten nach der Show, dass er "in den 1980er Jahren ultramodern war". Der Pariser Designer schien gerührt von dieser Geste.
Der Rest der Kollektion konzentrierte sich auf Oberbekleidung in einer neutralen Palette, die sich aus Weiß-, Schwarz-, Beige- und Brauntönen zusammensetzte. Regenmäntel aus massivem Gabardine-Leinen, Parkas, Daunenjacken, Parka-Kleider... "Es ist eine Kollektion, die praktisch, zweckmäßig und schön sein soll", erklärt die künstlerische Leiterin.
Dieser Logik folgend, waren die Kapuzen abnehmbar, das Leder wasserdicht, die Taschen tief und die Konzeption vielseitig. Die Kragen der Pullover waren sogar mit einer Art Wollring ausgestattet, in dem ein Schal befestigt werden konnte, damit dieser bei starkem WInd nicht wegweht.
Lederhose gab es einige zu sehen. Lamm-, Kalb- und Ziegenleder fand darüber hinaus Einsatz in Mänteln, Faltenröcken, Blazern, maskulinen Anzügen und Jacken mit ausgeprägten Schultern.
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