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Herrenmode: Zehn Trends der Herbst-/Winterkollektionen 2023/2024
Die Herbst-/Wintersaison 2023/2024 bringt keine Revolution, aber schöne Kleider mit tadellosen Schnitten, luxuriösen Stoffen und einer großen Lust auf kreative Innovationen. Der am 22. Januar beendete Marathon der Herrenmodeschauen in Florenz, Mailand und Paris bekräftigte die in den vergangenen Saisons aufkeimende Begeisterung für das Tailoring mit minimalistischer Eleganz. Davon zeugen zahlreiche Ton in Ton gehaltene Outfits in neutralen Farben, besonders Schwarz. Doch die Rückkehr zu klassischeren Schnitten wird von einem neuen Ansatz in der Herrengarderobe begleitet, mit einem Schwerpunkt auf durchdachte Konstruktionen und Texturen, ohne den Loungewear-Trend zu vernachlässigen. Die Einstellung ist entspannt, die Silhouette in die Länge gezogen und das Spiel mit übertriebenen Volumen beliebt.
1. Lange Mäntel
Die Maxi-Hülle ist das Trendteil der Wintersaison 2023/2024. Sie verhüllt den Körper, reicht bis zu den Füßen und gar zum Boden hinunter und wird möglichst in feinen Wollstoffen gefertigt. Auch Leder-, Tweed-, doppelseitige Kaschmir- und andere Versionen waren zu sehen, teils auch in Umhang-Form. Oft in Schwarz, wie eine gothische Soutane à la Matrix oder Nosferatu, oder wie ein großes Übergewand wird sie auf nacktem Oberkörper und über nackten Beinen getragen, so bei Loewe, Dolce & Gabbana und AMI Paris.
2. Facettenreiche Anzüge
Der Mann kehrt zu den Basics zurück, doch in raffinierter und scharfer Ausfertigung. Die Rückkehr des Anzugs kann seit mehreren Saisons beobachtet werden. Doch wird der große Klassiker hier und da neuinterpretiert, mal in der Konstruktion, dann bei den Knöpfen oder Proportionen. Bevorzugt wird eine elegante, lässige Silhouette mit breiten Hosenbeinen und großen destrukturierten Jacken mit tiefliegenden Schultern präsentiert, die oft in Schalform weitergeführt werden. So halten asymmetrische und verblüffende Öffnungen Einzug in die klassischen Anzugsmodelle, die vielerorts mit Rollkragenpullovern kombiniert werden.
3. Weite Hosen
Die Silhouette wird mehr denn je in die Länge gezogen, durch überdimensionierte Hosen, die dem Bein entlang herunterfallen und manchmal unten korkzieherartig aufsitzen, wie in den neunziger Jahren. Tragekomfort heißt das neue Credo. Mit Bundfalten, Kordelzug, Falten oder Drapés – Hosen werden weit und in XL-Form geschnitten, und nehmen manchmal die Züge von Röcken an, wie bei Kenzo. Die Cargo-Hose mit Riesentaschen ist besonders beliebt und wurde in allen möglichen Stoffen gezeigt.
4. Cocooning
Obwohl der Stellenwert der Streetwear deutlich gesunken ist, machen die Designer keine Abstriche beim Tragekomfort, der noch verstärkt wird. Mit kindlichem Einschlag werden viele 'regressive' Stücke überarbeitet. Die Kleider sollen schützen, doch vor allem auch ihren Träger umhegen, mit warmen und sanften Stoffen und XL-Volumen. Die Wintergarderobe muss zwingend ein Loungewear-Teil umfassen (Unterhosen, Jogginghose o. ä., aus supersanftem Stoff), sowie ein Plüschelement – eine Jacke oder Hose aus Kammgarn, Teddy-Jacken, Schafschurstrickjacken, Kaschmirensemble, Shearlingmantel usw.
5. Schottischer Akzent
Von Schottenkaros über "Fair Isle"-Motive bis hin zu Kilts – es wehte ein schottischer Wind über die Laufstege. Zunächst wurde der Herrenrock endgültig salonfähig gemacht. Das seit mehreren Jahren in der Männergarderobe eingeführte Kleidungsstück ist nun allgegenwärtig, insbesondere in Kiltform oder als Plissee-Wickelrock, die einfacher zu tragen sind. Auch die typischen schottischen Kriegerkaros werden gerne verwendet, um auf Holzfällerhemden Punk- oder Grunge-Einflüsse zu unterstreichen, oder in klassischen Karoanzügen auf britische Eleganz zu verweisen.
6. Laufsport
Shorts, die über Hosen oder Leggings getragen werden, sind im kommenden Winter der letzte Schrei – in Laufsportmanier. Sie werden bevorzugt weit und groß gewählt, und ersetzen in gemütlicher Bermudaform auch schon mal die Hosen. Der Trend passt auch zu einer weiteren modischen Grundtendenz – die Kombination mehrerer übereinander getragener Schichten und Lagen.
7. Smokingjacken
Mit der Rückkehr traditioneller Schnitte macht auch die Smokingjacke ein Comeback als Must-have-Teil der Garderobe. Mit spitz zulaufenden Aufschlägen oder Schalkragen mit schwarzem Satinbesatz wird sie entdramatisiert, oben ohne getragen, oder mit Hoodies und lässigen Hosen kombiniert. Weiter wird die Form abgeändert und überraschend zum Mantel umfunktioniert, wie bei Dolce & Gabbana, Emporio Armani, Fendi, Hed Mayner und Sean Suen.
8. Hellblau
Ein typisch maskulines Blau, wie ein Bürohemd, zwischen Azur und Graublau, kehrt in voller Kraft auf die Laufstege zurück. Meist als Total Look oder nur als Farbtupfer auf einem Kleidungsstück wie einem Schal.
9. Home Sweet Home
Die Pandemie ist noch nicht vergessen und die eigenen vier Wände noch immer in guter Erinnerung, was in vielen Kollektionen sichtbar ist. Bode und Louis Vuitton haben auf ihrem Laufsteg ein Haus nachgebaut. Federico Cina und Magliano ließen ihre Models mit Stühlen defilieren. Bei JW Anderson drückten sie Kissen an sich. In der Garderobe fanden sich Daunen- oder Deckenmäntel, Plaid-Umhänge mit Fransen und gemütliche und umschmiegende Daunenensembles wieder.
10. Clogs
Nach der Turnschuh-Schwemme und dem Höhenflug der Stiefel, die noch immer zahlreich über die Laufstege marschierten – von Regenstiefeln bis hin zu Biker-Lederstiefeln – sind Clogs für die Wintersaison 2023/2024 der neue Hit. Gesehen bei Kenzo, Dries Van Noten, Dhruv Kapoor und Etro, wo die Modelle aus Wollfilz gefertigt und mit goldenen Nieten dekoriert wurden.
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