Fabeau
05.08.2010
Hertie Häuser bleiben leer
Fabeau
05.08.2010
Nach einer Analyse der Fachzeitschrift Textilwirtschaft sind erst in acht der ehemaligen 73 Hertie Kaufhäuser neue Händler eingezogen. In Aschaffenburg hat sich etwa der expansionsfreudige Outlet-Anbieter TK-Maxx eingenistet. In Hilden soll ein City-Kaufhaus entstehen. In vielen anderen Städten bleiben die Häuser aber vorerst noch leer.
Der Berliner Real Estate Ableger der französischen Bank BNP Paribas, dem die meisten Immobilien gehören, hat nach eigenen Angaben 22 der 64 Häuser verkaufen können und damit rund 150 Mio. Euro erlöst. Das ist zwar nur rund 9% unter den Erwartungen, allerdings hatten die Banker damit gerechnet, bereits bis Anfang 2009 alle Standorte verkaufen zu können.
Besonders schwer lassen sich vor allem die Häuser in Norddeutschland vergeben. Die Übernahmepläne der Immobilienberatungs- und Beteiligungsfirma Hansekontor für acht Filialen rund um Hamburg und in Schleswig-Holstein, gingen aufgrund einer gescheiterten Finanzierung in die Binsen. Dagegen plant der ehemalige Haupteigentümer Dawnay Day einige Häuser in Mitteldeutschland selbst weiterzuentwickeln, um sie anschließend besser verkaufen zu können. 2005 hatte Dawnay Day die Hertie Häuser für 285 Mio. Euro vom KarstadtQuelle-Konzern übernommen. Allerdings entwickelte sich die Hertie-Kette nicht wie erwartet, sondern kämpfte mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 40%. 2008 wurde dann der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Der Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr versucht nun auch die Namensrechte zu verkaufen. Dafür gäbe es wohl einige Interessenten, die den Namen mit Internet reaktivieren wollen. Bähr schätzt, dass die Hertie-Abwicklung insgesamt noch weitere drei Jahre dauern könne.
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