
Isabel LEONHARDT
30.11.2020
Hiltl findet neuen Investor

Isabel LEONHARDT
30.11.2020
Die insolvente Fritz Hiltl Hosenfabrik GmbH & Co. KG aus Sulzbach-Rosenberg hat einen Investor gefunden. Die Lorea AG aus der Schweiz steigt ab Dezember 2020 in das Traditionsunternehmen ein.

"Wir sind sehr glücklich, dass wir mit der Lorea AG nun einen Investor gefunden haben, mit dem wir Hiltl wieder auf Erfolgskurs bringen werden und der uns auch durch diese schwere Corona-Zeit hindurch begleiten wird", sagt Gerhard Kränzle, Hiltl-Geschäftsführer (CEO).
Die Lorea AG ist eine Schweizer Beteiligungsgesellschaft, die im Eigentum von Dr. Christoph Swarovski und Guenter Hoefert steht. Christoph Swarovski ist Unternehmer in 5. Generation. Im Fokus seiner Investitionen stehe das unternehmerisch verantwortungsvolle Handeln, die Entwicklung von Unternehmen mit starker Positionierung sowie die Schaffung von nachhaltigen Wertsteigerungen, so Hiltl.
"Wir haben mit Hiltl eine interessante Premium-Brand gefunden, mit der wir uns von Anfang an emotional identifiziert haben. Durch die von Banken unabhängige Finanzierungsstruktur kann sich das Unternehmen voll auf die Weiterentwicklung der Kernaufgaben fokussieren", sagt Guenter Hoefert, Mitgesellschafter und Mitglied des Verwaltungsrates der Lorea AG.
Aufgrund einer kurzfristigen Finanzierungsabsage durch den bisherigen Eigentümer, war Hiltl im Juni dieses Jahres gezwungen, einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung zu stellen.
"Die Ungewissheit, wie es mit Hiltl weitergeht, ist nun endlich vorbei. Wir können jetzt mit dem neuen Investor an unserer Seite neu durchstarten", so Gerhard Kränzle.
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung der Premiummarke Hiltl, soll es in den kommenden Wochen zu weiteren Veränderungen kommen. So werden die beiden Unternehmensstandorte in Sulzbach-Rosenberg zusammengelegt und zu einem neuen und modernen Headquarter mit Customer Service, Showroom und Verkaufsmöglichkeit umgebaut.
Die Fertigungslogistik werde ausgelagert, was gleichzeitig mit einem deutlichen Stellenabbau verbunden sei. Betroffen davon seien voraussichtlich 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
"Wir wollen dies mit Hilfe einer Transfergesellschaft sozialverträglich regeln und konnten uns hier mit dem Betriebsrat nach mehreren Gesprächen einigen", so Gerhard Kränzle.
Um künftig schneller am Puls der Zeit zu sein, soll ein neu gestaltetes "Sulzbacher-Atelier" es ermöglichen das Schneiderhandwerk mit Design und Innovation, sowie Produkt- und Modellentwicklung zu vereinen. Neue Ideen und Innovation könnten so direkt vor Ort kreiert und umgesetzt werden.
Ein kontinuierlich nachhaltiges Wachstum, einen weiterhin hohen Qualitätsanspruch, sowie die Schaffung neuer Geschäftsfelder habe das Unternehmen sich zum Ziel gesetzt.
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