Fabeau
05.10.2015
Hudson’s Bay neuer Einfluss auf Kaufhof
Fabeau
05.10.2015
Die Amerikaner von HBC glauben an das Warenhausgeschäft und ihre Vision von Galeria Kaufhof
Nachdem der Verkauf der Galeria Kaufhof für umgerechnet rund 2,8 Mrd. Euro an die kanadische Hudson’s Bay Company (HBC) wie geplant am 30. September abgeschlossen wurde, wurde Donald W. (Don) Watros, President von HBC International, mit sofortiger Wirkung zum neuen Kaufhof-Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Daneben lösten neun weitere HBC-Vertreter frühere Metro-Vertreter im Aufsichtsrat ab.
Gemeinsam mit Olivier Van den Bossche, der weiter CEO der Galeria Kaufhof GmbH bleibt, will Watros das Warenhausgeschäft der „Grünen“ zu neuen Höhen führen. „Wir haben Hochachtung vor der Tradition des Unternehmens im deutschen und belgischen Markt und hohes Vertrauen in dessen erfolgreiche Zukunft“, erklärte Don Watros in einem Statement. Er glaubt fest an das Wachstumspotential, das auf motivierten Mitarbeitern, sehr loyalen Kunden und außergewöhnlichen Standorten fusst.
Kaufhof umwirbt die Frauen
Konkret soll die 102 Kaufhof-Warenhäuser mit ihren Tochterunternehmen (Inno (16x in Belgien), 16 Sportarena-Häuser und 60 Dinea-Restaurants) von dem internationalen Lieferanten-Netzwerk und der Omni-Channel-Erfahrung der Nordamerikaner profitieren. Insbesondere die Markenvielfalt im Premium-DOB-Bereich soll ab 2016 stark ausgebaut werden. Die frauen-affinen Bereiche Beauty, Schuhe und Handtaschen sollen sowohl vom Sortiment her als auch visuell neu aufgestellt werden. (Wem dies irgendwie bekannt vorkommt, könnte einen Blick auf die Agenda von Karstadts Ex-CEO Andrew Jennings werfen, der damit nur mäßigen Erfolg hatte.) HBC plant überdies, das Warenhaus-Einkaufserlebnis über alle Kanäle stärker zu emotionalisieren und damit die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen. Besonderes Augenmerk soll in diesem Jahr noch auf ein „inspirierendes Weihnachtsgeschäft“ gelegt werden.
Hohe Investitionen und sogar neue Stellen
Entgegen vielfältiger Spekulationen um Stellenstreichungen oder Filialschließungen sieht HBC mittel- bis langfristig sogar einen erhöhten Bedarf an neuen Mitarbeitern. Neben der Einführung der amerikanischen Konzepte Saks 5th Avenue und Saks OFF 5TH sollen das Serviceangebot und die Onlineaktivitäten sowie die Verzahnung mit dem Stationärgeschäft - ganz im Gegensatz zur abgespeckten Online-Strategie des Konkurrenten Karstadt - stark ausgeweitet werden. Insgesamt 100 Mio. Euro will der kanadische Handelskonzern dafür pro Jahr in die Kaufhof-Gruppe investieren. „HBC glaubt fest an die Zukunft des Warenhaus-Formats und hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass prestigeträchtige Warenhäuser bei ihnen in den besten Händen sind“, erklärte CEO Olivier Van den Bossche, und ergänzte: „Wir werden unsere Marketing-Investitionen erhöhen, um unseren Kunden zu zeigen, welch spannende Produkte und welch überzeugender Service sie in unseren Filialen und auf unseren Online-Plattformen erwartet. Und im neuen Jahr freuen wir uns darauf, mit der Umsetzung der neuen Pläne so richtig loszulegen."
HBC betreibt derzeit weltweit mehr als 460 Filialen und hat 65.000 Mitarbeiter. Die Übernahme von Galeria Kaufhof ist für die Kanadier der Einstieg im europäischen Markt zu expandieren.
Foto: Galeria Kaufhof
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