Fabeau
01.07.2010
Hugo Boss im Aufwind
Fabeau
01.07.2010
Im Prozess über einen Bürgerentscheid über das geplante Logistikzentrum von Hugo Boss in Nürtingen, konnte der Modekonzern aus Metzingen einen Sieg davon tragen. Das Stuttgarter Verwaltungsgericht wies eine Zulassung des Bürgerbegehrens wegen einer „zu vagen Formulierung“ zurück. Eine Berufung wurde nicht zugelassen. Damals wurden über 3000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Das neue Versandzentrum galt den Nürtingern als zu überdimensioniert: Die geplante Halle sollte 290 Meter lang, 180 Meter breit und 20 Meter hoch sein. Damit ist der Weg für die neue Logistikhalle frei – allerdings will das Unternehmen erst 2011 erneut über die Baupläne beraten.
Ehrgeizige Wachstumspläne
Auf der Hauptversammlung am 21. Juni gab sich Hugo Boss engagierte denn je. Nach zwei schweren Jahren nach der Übernahme durch den Finanzinvestor Permira will man sich jetzt ganz auf das eigene Retailgeschäft konzentrieren. Bis 2015 soll der Umsatz auf 2,5 Mrd. Euro steigen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Claus Dietrich Lahrs. Gleichzeitig soll sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 500 Mio. Euro verdoppeln. Der Fahrplan für die Erreichung der Ziele wird von Lahrs klar vorgegeben: verbesserter kontrollierter Vertrieb, stärkere Positionierung der Linien und internationales Wachstum.
Im Jahr 2009 hat Hugo Boss einen Umsatz von 1,56 Mio. Euro erwirtschaftet. Um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen, müsste sich der Umsatz aus dem eigenen Einzelhandel mehr als verdoppeln. 2009 trug das eigene Retailgeschäft zu 33% zum Umsatz bei – 2015 sollen es schon 48% sein. Die Hugo Boss Gruppe plant daher jedes Jahr 50 bis 60 neue Stores zu eröffnen,, vor allem in Amerika und Asien. Der Fokus der Wachstumsstrategie liegt dabei ganz eindeutig in China – jede dritte neue Boutique soll dort eröffnet werden. Das Geschäft in Europa, das derzeit 70% zum Konzernumsatz beiträgt, soll in fünf Jahren nur noch gut die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmachen. Außerdem setzt das Unternehmen verstärkt auf das eigene eCommerce-Geschäft.
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