METZINGEN - Der Modekonzern Hugo Boss dürfte im ersten Quartal weiter von der Erholung des weltweiten Luxusgütermarktes profitiert haben. Analysten erwarten ein zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Gewinn, nachdem das Vergleichsquartal des Vorjahres noch von der Zurückhaltung vieler Großhändler bei den Bestellungen geprägt war. Der vom Finanzinvestor Permira kontrollierte Konzern hatte schon bei der Bilanzvorlage im März die Märkte auf einen starken Jahresauftakt eingestimmt.

Hugo Boss auf den Champs-Elysées - Photo: Pixel Formula

Hugo Boss wird am Donnerstag (28. April) seine Geschäftszahlen veröffentlichen. Die sieben von dpa-AFX befragten Analysten erwarten für die ersten drei Monate einen Umsatzzuwachs von fast 20 Prozent auf 533 Millionen Euro. Getragen haben sollte das Wachstum neben dem eigenen Einzelhandel, den Hugo Boss durch die Eröffnung neuer Läden stetig ausbaut, auch die Erholung im Großhandelsgeschäft. Nachdem 2009 die Wirtschaftskrise den Konsum von Luxus- und Premiumgütern gedämpft hatte, dauerte es bis zum Sommer 2010, bis das Geschäft wieder ansprang.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte den Expertenberechnungen zufolge von 76,2 Millionen auf 100,2 Millionen Euro gestiegen sein. Der Überschuss wird von den befragten Analysten im Schnitt bei 70,8 Millionen Euro gesehen. Im Jahr zuvor hatte er bei 56,3 Millionen Euro gelegen.

Für das Gesamtjahr hat Hugo Boss bereits neue Rekordwerte angekündigt. Der Umsatz soll 2011 auf währungsbereinigter Basis um mindestens 12 Prozent zulegen. Dem operativen Ergebnis (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, EBITDA) wird ein Plus von 15 Prozent zugetraut. Der Edelschneider will auch in den kommenden Jahren weiter zulegen. Wachstumstreiber sollen dabei Länder wie China sein. Bis 2015 will der Konzern so einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 500 Millionen Euro erzielen.