Fabeau
19.11.2010
Inder streiken gegen Preiserhöhungen
Fabeau
19.11.2010
Fast die gesamte indische Textil- und Bekleidungs-branche befindet sich an diesem Freitag im Warnstreik. Webereien, Textil- und Bekleidungs-produzenten und Exporteure haben sich verbunden, um heute gegen die steigenden Rohstoffpreise zu demonstrieren. Nach Meinung des indischen Exportverbands Apparel Export Promotion Council (AEPC) befindet sich die Branche, die jährlich immerhin Waren im Wert 50 Mrd. Rupien (805 Mio. Euro) exportiert und im gesamten Land über 35 Millionen Menschen beschäftigt, in Gefahr. „Wenn sich sofort Maßnahmen ergriffen werden, drohen Millionen Menschen ihre Arbeit zu verlieren“, warnt der AEPC.
Die Vertreter der Textilbranche verlangen von der indischen Regierung Maßnahmen zu ergreifen, um die steigenden Rohstoffpreise unter Kontrolle zu bekommen. Insbesondere die steigenden Baumwollpreise haben den Produzenten in letzter Zeit stark zugesetzt. Die Preise für Baumwolle sind im August um ein Drittel gestiegen, für Stoffe und Garn stiegen die Preise um 38% bis 90%. Dies wirkt sich auch auf die Preise für Textilien aus. Der AEPC fordert von der Regierung die sofortige Rationalisierung von Baumwolle durch kontrollierte Exporte und andere Maßnahmen. Um die heimischen Preise zu stabilisieren, soll außerdem ein 60-tägiges Exportverbot für Baumwollgarn verabschiedet werden. Eine Forderung, die die Baumwollpreise auf dem Weltmarkt durch künstliche Verknappung weiter steigen lassen könnte.
Durch den Streik werden die Produktionen in Bhiwandi, der größten Ansammlung von Webereien in Asien, sowie in den Textilzentren Coimbatore, Tirupur, Ludhiana, Ahmedabad, Bangalore und Delhi für einen Tag stillgelegt. Es gibt aber auch einige Produzenten, die den Streik zwar unterstützen, aber ihre Fabriken weiterlaufen lassen.
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