Fabeau
10.12.2010
Indien stoppt Garnexport
Fabeau
10.12.2010
Für das laufenden Ausfuhrjahr (April 2010 bis März 2011) hatte das indische Textilministerium für reine und gemischte Baumwollgarne mit einem Baumwollanteil von mehr als 50% eine Höchstausfuhrmenge von 720.000 Tonnen bestimmt. Diese Maximalexportgrenze, die eine Empfehlung des indischen Cotton Yarn Advisory Boards (CYAB) ist, ist nun bereits erreicht - zumindest auf dem Papier. Denn bevor die Garne exportiert werden dürfen, muss die Ausfuhr registriert werden. Die indische Regierung hat nun zum 1. Dezember die Einstellung der Exportregistrierung für Baumwollgarne bekannt gegeben, obwohl tatsächlich erst zwei knapp Drittel, genau 450.000 Tonnen, verschifft worden sind.
Gleichzeitig gab die Regierung bekannt, dass die noch ausstehenden registrierten Baumwollmengen innerhalb von 45 Tagen, also spätestens bis zum 14. Januar 2011, ausgeführt werden müssen, ansonsten würden die Abnehmer ihre registrierten Menge verlieren. Es handelt sich hier immerhin um über ein Drittel des Gesamtvolumens, dass innerhalb weniger Tage exportiert werden muss.
Die restriktive Exportpolitik der indischen Regierung verschärft die Lage auf dem angespannten Baumwollmarkt und wird mit Sicherheit zu weiteren Kostensteigerungen und Lieferengpässen führen. Der Verband Gesamtmasche geht davon aus, das auch in Deutschland Lieferengpässen drohen können. Die indischen Spinnereien hätten Verträge von 780.000 Tonnen abgeschlossen, für die Differenz von 60.000 Tonnen kann aber erst wieder eine Registrierung ab April 2011 erfolgen.
Der indische Exportverband AEPC begrüßte die Einstellung der Registrierung, da dadurch sicher gestellt wird, dass Arbeitsplätze in der heimischen Textilindustrie erhalten bleiben.
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