Fabeau
27.05.2013
Internationale Retailer lieben Deutschland
Fabeau
27.05.2013

Bald Münchner Standards? Internationale Beliebtheit Deutschlands treibt Mieten in die Höhe
Das Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE attestiert Deutschland eine Spitzenposition in der Beliebtheitskala bei ausländischen Retailern. Gerade angesichts der europäischen Finanzkrise erweist sich der deutsche Einzelhandel mit seinen 410 Mrd. Euro im stationären Handel und 427,9 Mrd. Euro im Gesamteinzelhandel (ohne KFZ, Kraftstoffe, Apotheken) als überaus robust und strapazierfähig.
„Rund ein Fünftel der registrierten Vermietungen in Deutschland wurden 2012 durch ausländische Retailer getätigt. Wir haben demnach 569 Anmietungen internationaler Filialisten verzeichnet. Im Jahr 2011 waren es nur 491.“ so Karsten Burbach, Retailleiter bei CBRE. „119 Anmietungen im Jahr 2012 entfielen auf amerikanische Unternehmen; 69 auf niederländische.“ Damit sind die beiden Länder am stärksten am deutschen Markt interessiert. Es folgen Dänemark (50), Frankreich (48), Italien (47) und Schweden (37). Auch die Schweiz, Spanien und Großbritannien zeigen großes Engagemente. Insgesamt 52 neue internationale Konzepte drängten in 2012 auf den deutschen Markt. Etablierte Ketten wie Hennes & Mauritz oder Zara zeigen sich mit neuen Konzepten wie & other stories oder Pull & Bear aktiv.
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt: Die Beliebtheit des Standortes fördert den Wettbewerbsdruck. Die expansionsstrategisch vorgegebene Ladenqualität leidet zwangsweise, denn flächendeckende Belegung in Toplagen ist kaum durchzusetzen. Es mangelt schlicht an passenden Objekten. Weitere Folge: die Mieten steigen. So hat sich nun auch das früher günstigere Berlin mit einem Quadratmeterpreis von 310 Euro den Standards der Modemetropolen München und Frankfurt am Main angenähert. Mit 340 Euro pro Quadratmeter ist und bleibt München der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Miete. „Diese ausgewiesenen Spitzenmieten werden aber nur von wenigen Unternehmen einzelner Branchen gezahlt. Vor allem Marktteilnehmer, die bereits über ein gut verdichtetes Standort-Portfolio verfügen sind im Bieterwettstreit zurückhaltender“, so Burbach. Dennoch ist in allen Modemetropolen ein Preisanstieg zu verzeichnen. So werden in Frankfurt am Main 300 Euro pro Quadratmeter, in Hamburg 280 Euro pro Quadratmeter und in Köln und Düsseldorf jeweils 270 Euro pro Quadratmeter verlangt.
Fotos: via flickr
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