DPA
07.11.2017
Investitionen brocken Zalando einen Verlust ein
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07.11.2017
Die anhaltend hohen Investitionen in den Ausbau seines Geschäfts fordern beim Online-Händler Zalando ihren Tribut. Im dritten Quartal rutschte das Unternehmen in die roten Zahlen und wies unter dem Strich einen Verlust von 10,5 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 5,0 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Im dritten Quartal stiegen die Erlöse um 28,7 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr zeigte sich der MDax -Konzern pessimistischer in Bezug auf seine Profitabilität. Dem Unternehmen zufolge lief der Oktober schlechter als gedacht. Auf der anderen Seite wächst Zalando rasant und gewinnt stetig neue Kunden hinzu.
Für die Zalando-Aktie ging es am Vormittag erst einmal bergab. Am Ende des MDax verlor sie zuletzt über 6 Prozent. Die bereinigte operative Marge lag zwischen Juli und September bei Null, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. In diesem Zeitraum wies Zalando unter dem Strich einen Verlust von 10,5 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 5,0 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) rutschte von 19,5 Millionen auf 0,4 Millionen Euro ab. Im vierten Quartal dürfte sie leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen und im Gesamtjahr bei etwas weniger als 5 Prozent herauskommen.
Zalando steckt viel Geld in den Ausbau von Logistik, IT und Service um sein ehrgeiziges Ziel zu erfüllen, bis 2020 sein Geschäft zu verdoppeln. Der Konzern baut seine Logistikzentren in Süddeutschland, Frankreich, Italien und Polen aus. Viel Geld fließt auch ins Marketing, beispielsweise für die Modemesse Bread & Butter oder neue Kampagnen zum Start der Herbst- und Wintersaison. Zusätzlich feilt Zalando an Treueprogrammen und einer schnelleren Belieferung. Durch immer neue Mitarbeiter steigen zudem die Personalkosten. In diesem Jahr sind Investitionen von rund einer Viertelmilliarde Euro eingeplant, mögliche Zukäufe nicht eingerechnet.
Der Fokus für die kommenden Jahre liege weiter auf Wachstum, sagte Ritter. "Wir verfolgen das Ziel, unser Geschäft bis 2020 zu verdoppeln und werden weiter investieren, um dieses Ziel zu erreichen." Dazu soll auch der Einstieg ins Kosmetikgeschäft helfen, den Zalando für die erste Jahreshälfte 2018 geplant hat. Zalando werde mit Schönheitsartikeln hoffentlich ein ähnlich großes Potenzial erreichen wie einst mit Mode, sagte Vorstand Rubin Ritter am Dienstag. "Unser Kunde erwartet, bei uns den kompletten Look kaufen zu können", so Ritter. Auch Beauty-Produkte anzubieten, sei daher der nächste logische Schritt. Der Markt sei rund 80 Milliarden Euro groß und gerade online noch wenig erschlossen. Langfristig sehe er für Zalando ein Umsatzpotenzial von mehreren hundert Millionen Euro mit Kosmetik, sagte Ritter weiter.
Da immer mehr Verbraucher online shoppen, stieg der Umsatz von Zalando im dritten Quartal um mehr als ein Viertel auf 1,07 Milliarden Euro. Die Zahl aktiver Kunden nahm im Vergleich zum Vorquartal um eine Million auf 22,2 Millionen zu. Mit durchschnittlich 3,8 Bestellungen kauften diese in den letzten zwölf Monaten häufiger ein als je zuvor. Im Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus in der oberen Hälfte der Spanne von 20 bis 25 Prozent.
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