Isabel Marant wechselt Besitzer und schaltet einen Gang höher
In der Pariser Modelandschaft war Isabel Marant schon fast eine Ausnahmeerscheinung, da sie sich lange gegen die Beteiligung externer Investoren sträubte. Das nach seiner Gründerin benannte Label wurde bereits von mehreren Fonds umworben. Nun hat es sich mit dem französischen Investmentfonds Montefiore auf eine Übernahme geeinigt. Montefiore betritt zwar in der Modebranche Neuland, ist jedoch mit der Welt der Luxusmarken bestens vertraut.
Montefiore übernimmt 51 Prozent des Kapitals, die verbleibenden 49 Prozent gehören Isabel Marant und ihre beiden Geschäftspartnerinnen Sophie Duruflé und Nathalie Chemouny. Das Trio bleibt auch weiterhin am Steuer, wenn auch der neue Entwicklungsplan in näherer Zukunft eine Verstärkung der Führungsetage sowie der kreativen Leitung der beiden Linien des Labels vorsieht. Die Hauptkollektion, Isabel Marant, hat sich Schritt für Schritt den Designerlabels angenähert, während die Zweitlinie, Etoile, mit dem Trend des erschwinglichen Luxus liebäugelt.
Das Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von 150 Millionen Euro. Nun gilt es, die Struktur zu stärken, um eine neue Entwicklungsphase einläuten zu können. Dabei geht es insbesondere um die Stärkung des Vertriebsnetzes (22 Stores, wobei nur neun in Eigenverwaltung geführt werden, sowie 600 Multibrand-Stores) und die Erweiterung der Marktpräsenz. Die Internationalisierung der Marke ist mit einem zu über 80 Prozent im Ausland erzielten Umsatz bereits gut fortgeschritten.
Weiter rechnet die Marke 2017 mit einem weiteren Wachstumssprung im Zusammenhang mit der Eröffnung ihres ersten (!) Online-Shops in Zusammenarbeit mit Yoox. Wie auch bei der Wahl des ersten externen Investors ließ sich die Marke mit dem Start im Onlinehandel viel Zeit.
Dieser gemächliche Rhythmus war es auch, der den Montefiore-Fonds überzeugte. Dieser sieht in Isabel Marant ein Unternehmen mit einem soliden Fundament und echten Wachstumschancen.
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