JD.com befördert Finanzchef zum CEO

Der chinesische Onlinehandels-Riese JD.com informierte am Donnerstag über den Rücktritt seines CEOs Xu Lei. Sein Nachfolger ist der aktuelle Finanzchef des Unternehmens, Sandy Xu Ran.

Xu Lei war insgesamt ein Jahr lang als CEO tätig. An einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte er während der Präsentation der Ergebnisse des ersten Quartals, dass er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle.

Die Übergabe der Aufgaben an Sandy Xu Ran hat bereits begonnen. Sie ist die dritte Geschäftsführerin des Unternehmens und die erste Frau in dieser Funktion.

Xu Lei war über zehn Jahre lang für JD.com tätig und wird dem Unternehmen nach seinem Rücktritt als erster Vorsitzender des Beirats treu bleiben.

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Citi bezeichnete die Ernennung als "überraschend". Sie könne darauf hinweisen, dass der tiefgreifende Restrukturierungsprozess des Unternehmens weitgehend abgeschlossen sei. "Wir gehen davon aus, dass ein disziplinierteres Gleichgewicht zwischen Wachstum und Profit im Fokus stehen könnte", erklärte Citi weiter. Der unabhängige Branchenanalyst Liu Xingliang aus Peking glaubt seinerseits, dass die bestehende Betriebsstrategie von JD weitergeführt werde.

Sandy Xu war bis zu ihrer Ankunft bei JD im Jahr 2018 als Rechnungsprüferin tätig und arbeitete fast 20 Jahre lang für PricewaterhouseCoopers in China und in den USA.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres übertraf das Unternehmen mit Sitz in Peking die Erwartungen der Wall Street. Dies wurde mit der beständigen Nachfrage der Online-Einkäufer auf der E-Commerce-Plattform erklärt.

Der Börsenkurs in den USA stieg im frühen Handel um 6,5 Prozent.

In einer vor der Quartalskonferenz veröffentlichten Studie ging TH Data Capital davon aus, dass der führende Unterhaltungselektronikhändler Chinas im zweiten Quartal durch das 20. Jubiläum im Juni voraussichtlich besser abschneiden werde. Eine mögliche Erholung im Immobilienmarkt könnte in der zweiten Jahreshälfte zudem eine deutliche Verbesserung herbeiführen.

Xu Lei erklärte, das Unternehmen werde die Anzahl Drittparteien-Anbieter auf der Plattform weiter ausbauen, insbesondere in der Kategorie KMU, nach einem 20-prozentigen Anstieg im ersten Quartal.

Im Berichtszeitraum verbesserte sich der Umsatz um 1,4 Prozent auf 242.96 Milliarden Yuan (EUR 1,64 Mrd.), während Analysten gestützt auf Refinitiv-Daten durchschnittlich von JPY 239.42 Milliarden ausgegangen waren.

Ohne Sonderposten erzielte JD.com einen Gewinn von JPY 4.76 pro American Depository Share (ADS). Die Analysten waren von einem Gewinn von JPY 3.51 ausgegangen.