Fabeau
21.07.2010
Josef-Seibel-Gruppe geht gemeinsamen Weg mit Leiser
Fabeau
21.07.2010
Einst war es eine Schuhmanufaktor mit wenigen Mitarbeitern, nun sind es mehr als 3.500 Arbeitnehmer, die für die Josef-Seibel-Gruppe arbeiten. Das Vertriebs- und Familienunternehmen rund um die Geschäftsführer Carl August Seibel und Andreas Garnier erzielte zuletzt einen Umsatz von rund 120 Mio. Euro und übernahm im vergangenen Jahr bereits den Schuhkonzern Ara Salamander. Somit ist es kein Wunder, dass die gut laufende Josef-Seibel-Holding der Leiser-Handelsgesellschaft, die lange einen Partner suchte, nun den Rücken stärkt.
Die Josef-Seibel-Gruppe wird 49% an der Leiser GmbH & Co. KG übernehmen. Gemeinsam will man das Unternehmen "nach schwierigen Jahren in die Zukunft führen". Es heißt, dass der Leiser an deutlicher Kapitalkraft litt und die Transaktion nun im Rahmen einer Anhebung des Kapitals erfolgt. 2008 hatte das Unternehmen noch Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von knapp 27 Mio. Euro. Die Josef-Seibel Gruppe wird den Partner dabei unterstützen, das Handelsunternehmen umfassend zu modernisieren. Außerdem wolle man "sich aktiv in den Produktmix einbringen", erklärte Carl August Seibel. An der Grundkonzeption der beiden Schuhketten Schuhhof und Leiser wolle man festhalten, genauso wie an den jetzigen Führungs- und Einkaufsteams. Allerdings wird es nicht ausbleiben, dass die Marken der Seibel-Gruppe nun eher im Fokus sind, gab Susanne Bahner, Geschäftsführerin der Leiser GmbH & Co. KG, zu. Beide Vertragspartner sind sich darüber einig, dass "beide Unternehmen sehr gut zueinander passen" und, dass eine Expansion das erklärte Ziel der neuen Partnerschaft sei.
Die Leiser KG ist einer der größten Schuhfilialisten in Deutschland. In 146 Filialen der beiden Tochtergesellschaften Leiser Handelsgesellschaft mbH und Schuhhof GmbH arbeiten über 1.600 Mitarbeitern. 2008 erzielte die Leiser einen Umsatz von über 187 Mio. Euro, bei einem Verlust von knapp 2 Mio. Euro.
Dass die Josef-Seibel-Gruppe nun so hoch im Kurs ist, wird nach einer Analyse deutlich nachvollziehbar. Noch vor fünf Jahren übernahm die Gruppe den insolventen Trierer Schuhhersteller Romika und führte ihn zurück in die schwarzen Zahlen. Unter der neuen Führung gelang es, das Image deutlich zu verbessern. Mittlerweile produziert Romika zwei Kollektionen im Jahr. In den letzten fünf Jahren sind die Umsätze um 40% gestiegen. Die Schuhe der Josef-Seibel-Gruppe werden hauptsächlich in Tschechien und Ungarn hergestellt - die reine Produktentwicklung findet jedoch immer noch in Trier statt, wo sich auch die Haupt- und Verwaltungsstelle des Unternehmens befindet. In den verschiedenen Produktionsstätten werden im Jahr mehr als sechs Millionen Paar Schuhe hergestellt.
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