07.04.2020
Kanz rutscht in die Insolvenz
07.04.2020
Auch im Bereich Kindermode und Babyausstattung wird die Corona-Krise für manche Unternehmen zum finalen Dolchstoß. So nun auch bei der Kanz Financial Holding (KFH), die am 31. März beim Amtsgericht Tübingen Insolvenzantrag gestellt hat.
Betroffen sind auch die Tochtergesellschaften des schwäbischen Unternehmens, darunter die Kids Fashion Group und die Junior Brands Group.
Gläubigerschutz beantragt hat zudem die Kid Retail Group mit ihrer Tochter S&D. Ebenfalls unter dem Schutzschirm geht die Spielzeugsparte mit der Build A Bear GmbH und der Spielwaren Kurtz GmbH.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Tobias Wahl aus Stuttgart bestimmt. Wahl strebt eine Sanierung an.
Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb der auf Kindertextilien und Spielwaren spezialisierten Gesellschaften sowie der Holding zu stabilisieren und neu
auszurichten. Dabei will Wahl zunächst einen verstärkten Fokus auf die Sicherung des Wholesale-Geschäfts legen.
Wann hingegen die über 40 eigenen Einzelhandelsfilialen der Kids Retail Group GmbH überhaupt wieder öffnen könnten, sei entsprechend noch nicht abzusehen.
Die rund 420 Mitarbeiter in den deutschen Gesellschaften erhalten derzeit aufgrund der Corona-Pandemie ihre Löhne und Gehälter über das Kurzarbeitergeld von der Bundesagentur für Arbeit.
Laut Geschäftsführer Harald Hepperle sei das Unternehmen schon geschwächt in die Krise gegangen, auch durch das Ende der Steiff-Lizenzpartnerschaft bereits 2018.
Hinzu dürften auch die schwierigen Bedingungen kommen, denen der Markt für Baby- und Kinderbekleidung seit Jahren ausgesetzt ist. Produktionskosten und Mieten steigen, was sinkende Umsätze und geringere Margen zur Folge hat.
In Krisensituationen wie der aktuellen Corona-Pandemie fehlen Unternehmen wie der KFH und ihren Gesellschaften daher Rücklagen und somit Mittel, um einen dauerhaften Umsatzeinbruch kompensieren zu können.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.