DPA
29.03.2017
Karstadt legt bei Fashion zu und stärkt den Online-Handel
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29.03.2017
Nach Jahren, die von Krise, Sanierung und Kursänderungen bestimmt waren, laufen die Geschäfte der Essener Warenhauskette Karstadt offenbar wieder besser. Um diesen Richtungswechsel weiter auszubauen, möchte Karstadt-Chef Stephan Fanderl das Online-Geschäft stärken.

"Wir laufen im aktuellen Geschäftsjahr operativ gut und schreiben ein Umsatzplus", sagte Fanderl der TextilWirtschaft. "Im Bereich Fashion sind wir besser als der Markt. Wir haben rund sechs Prozent zugelegt". Während Konkurrent Galeria Kaufhof gerade schwächelt.
Fanderl arbeitet jetzt an Wachstumsmöglichkeiten, die wohl nur die wenigsten mit Karstadt in Verbindung bringen würden: Er sucht Online-Pure-Player als Partner, vor allem in Asien. "Auf dem World Retail Congress kommende Woche wird es in Gesprächen mit internationalen Online-Playern auch darum gehen, ihnen eine Partnerschaft für einen Markteintritt in Deutschland und Europa anzubieten", so Fanderl. Sein Warenhaus solle "Marktplatz" werden, stationär wie online.
Karstadt als stationäre Bühne für ausländische Onliner? "Wir können damit Zusatzerträge über Miete oder Concession Fees erwirtschaften." Zudem werde das Sortiment in den Häusern breiter. Dieses Prinzip funktioniere bereits bei Partnerschaften dieser Art für Drogeriewaren und Lebensmitteln. Karstadt könne so einen Teil der Umsatzverluste ausgleichen, der aus dem Frequenzrückgang in den Innenstädten herrührt.
Zudem will Fanderl, der seit Oktober 2014 Karstadt-Chef ist, auch nachts noch zusätzliche Geschäfte machen, wenn seine potenziellen künftigen Partner gegen Gebühr seine Logistik für Online-Lieferungen nutzen: "Warum sollten wir damit nicht auch Geld verdienen?"
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